Was wird aus der Elbtower-Ruine in der HafenCity? Klaus-Michael Kühne hat sich eingeschaltet.
  • Was wird aus der Elbtower-Ruine in der HafenCity? Klaus-Michael Kühne hat sich eingeschaltet.
  • Foto: picture alliance / Thomas Reiner / ABBfoto

„Möchte nicht, dass der Elbtower eine Ruine bleibt“: Was Kühne investieren würde

Seit mehr als einem Jahr stehen die Baukräne an den Elbbrücken schon still, noch immer ist das weitere Schicksal des Elbtower-Stummels ungewiss. Der Hamburger Immobilienentwickler Dieter Becken hat bereits ein Gebot abgegeben – mit an Bord: Milliardär Klaus-Michael Kühne, der bereits sehr viel Geld beim ursprünglichen Elbtower-Pleiteinvestor René Benko verloren hat. Jetzt erzählt er, wie es endgültig zum Bruch mit dem einstigen österreichischen Wunder-Wuzzi kam und warum er aufgrund der langen Baupause finanzielle Risiken sieht.

Insolvenzverwalter Torsten Martini will im Fall Elbtower möglichst noch in diesem Jahr eine Entscheidung treffen. Wie die MOPO zuletzt berichtete, hatte Dieter Becken Anfang November ein Gebot abgegeben. In seinem Konsortium ist auch Klaus-Michael Kühne vertreten, einer der reichsten Deutschen.

Elbtower-Ruine in Hamburg: Wie geht es jetzt weiter?

„Ich möchte nicht, dass der Elbtower eine Ruine bleibt“, sagte Kühne jetzt in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Nach der langen Baupause sei das Projekt nicht nur finanziell eine Herausforderung, sondern auch technisch anspruchsvoll. Bislang gibt es nach MOPO-Informationen aber keine Neuigkeiten, alle warten auf den Insolvenzverwalter Martini – und dann muss auch noch die Gläubigerversammlung zustimmen. Dort sitzen dutzende Firmenvertreter, die von Benko und Signa Geld fordern, darunter die Hamburger Versicherung Signal Iduna und die Elbtower-Baufirma Lupp.

Becken könne nach Kühnes Aussage zwar darauf setzen, dass der Kaufpreis des Elbtowers relativ günstig sei – der Knackpunkt seien allerdings die Fertigstellungskosten: „Wir reden von hunderten Millionen Euro, die zusätzlich investiert werden müssen“, sagte er der Zeitung. Er sei bereit, 25 Prozent von der notwendigen Eigenkapital-Summe in Höhe von 200 bis 250 Millionen Euro aufzubringen.

Kühne über Benko: „Er hat mich um den Finger gewickelt“

In René Benkos insolvente Signa, die den Elbtower ursprünglich mal bauen wollte, hat Kühne in der Vergangenheit ordentlich Geld gesteckt – und dabei jetzt fast eine halbe Milliarde verloren, wie er jetzt sagte. Das sei „fast der gesamte Einsatz“ gewesen.

„Er hat mich um den Finger gewickelt“, berichtet er in dem Interview. „Er hat teilweise gelogen und falsche Informationen geliefert.“ In der Endphase der Signa habe Benko dann mithilfe von „abenteuerlichen Konstruktionen“ versucht, sein Imperium zu retten. „Er wollte uns auch noch weiter hineinziehen und ein paar hundert Millionen Euro mehr von uns haben.“ Bei einem persönlichen Treffen in Hamburg kam es dann zum endgültigen Bruch zwischen Kühne und Benko. „Da habe ich gesagt, dass ich das nicht mittragen werde. Damit war das Tischtuch zerschnitten, ein Jahr, bevor die echte Krise kam.“

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