Besondere Auszeichnung: Das ist Hamburgs bester Live-Club
Zum vierten Mal nach 2016, 2021 und 2022 wurde das „Uebel & Gefährlich“ mit dem höchsten nationalen Preis, dem Applaus-Award, in der Kategorie „Bestes Liveprogramm“ ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am Mittwochabend in Rostock statt, bei der neun Juroren aus der Musik- und Veranstaltungsbranche den Club im Medienbunker an der Feldstraße auswählten.
Die Kulturstaatsministerin ehrt mit dem Programmpreis Konzertprogramme unabhängiger Musikclubs sowie Veranstaltungsreihen aus verschiedenen Genres. Kriterien wie qualitativ hochwertige Programme, ein durchdachtes Gesamtkonzept, Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt der Live-Acts spielen eine wichtige Rolle. Der Hamburger Club darf sich nun über ein Preisgeld von 45.000 Euro freuen.
„Wir sind eine Art Kulturbetrieb“
Geschäftsleiter René Dachner betont die Vielfalt der Musiker im „Uebel & Gefährlich“: „Wir sind ein Musik-Club, der Konzerte und Partys veranstaltet. Das Programm steht im Mittelpunkt. Im Jahr 2024 traten über 300 Künstler bei uns auf, und auch 2025 erwartet das Publikum eine ähnlich beeindruckende Zahl.“
Das Programm umfasst hauptsächlich Konzerte, aber auch Partys am Wochenende, Lesungen, Theateraufführungen, Literaturveranstaltungen, Slam-Events sowie politische Veranstaltungen, die die historische Bedeutung des Hamburger Bunkers berücksichtigen. „Wir sind ein Club, der nicht nur als Rock- und Popclub gesehen wird, sondern als ein Kulturbetrieb. Viele Leute sehen uns für verschiedene Dinge, und das unterscheidet uns, glaube ich“, erklärt der 47-Jährige.
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Die Auswahl der Acts und die besondere Auszeichnung sind hauptsächlich der Programmabteilung unter der Leitung von Malte von der Lancken zu verdanken. „Der Preis hat das Team gewonnen“, sagt Nick Waller, ebenfalls Geschäftsführer des Clubs. Lancken und sein Team buchen das Programm und entscheiden, welcher Künstler inhaltlich und zur jungen Zielgruppe des „Uebel & Gefährlich“ passt.
Corona-Nacheffekte: „Die Branche hat sich komplett gewandelt“
Und um ein solches Kulturprogramm auf die Beine zu stellen, muss das „Uebel & Gefährlich“ hart kämpfen. „Grundsätzlich bringt uns dieses Kulturprogramm wirtschaftlich nicht nach vorne, trotzdem tun wir es“, sagt Waller, „damit gewinnen wir Preise, aber verdienen kein Geld.“ Seit der letzten Auszeichnung im Jahr 2022 freut sich das Uebel & Gefährlich über gut besuchte Veranstaltungen, gleichzeitig sind die Kosten auf der Seite des Clubbetriebs in die Höhe geschossen. „Die Branche hat sich komplett gewandelt“, meint Dachner, „so wie bis 2019 gearbeitet wurde, wird heute nicht mehr gearbeitet.“
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So ist das „Uebel & Gefährlich“ trotz seines guten Programms von Mieterhöhungen sowie gestiegenen Betriebs- und Personalkosten betroffen. Dass der Club nun mit einem bundesweiten Preis ausgezeichnet wird, bestätigt den Inhabern, sich weiterhin für ein diverses Programm einzusetzen.