Die Haltestelle Moldauhafen wird 15 Meter über dem Tidewasser schweben.
  • Die Haltestelle Moldauhafen wird 15 Meter über dem Tidewasser schweben.
  • Foto: schlaich bergmann partner/Gerkan, Marg und Partner/WTM Engineers

Hamburger haben entschieden: So heißt die neue U4-Haltestelle

„Endhaltestelle, bitte alle aussteigen!“, ertönt derzeit noch aus den Lautsprechern der U4, wenn die Elbbrücken in Sicht kommen. In Zukunft will die Hochbahn ihre Linie aber weiter nach Süden verlängern und den im Bau befindlichen Stadtteil Grasbrook anbinden. Jetzt haben die Hamburgerinnen und Hamburger entschieden, wie die neue Haltestelle heißen wird.

Nächster Halt: Moldauhafen! Mehr als 16.000 Menschen haben bei der Online-Abstimmung der Hochbahn in der vergangenen Woche teilgenommen und das Ergebnis ist eindeutig: 10.803 von ihnen sprachen sich für Moldauhafen aus. Weitere 4016 stimmten für Grasbrook und nur 1351 für Prager Ufer.

U4-Haltestelle für neuen Stadtteil heißt Moldauhafen

Der neue Stadtteil Grasbrook soll einmal am Moldauhafen auf der südlichen Seite der Elbe entstehen. „Wenn die Menschen dort einziehen, ist die U-Bahn schon da“, versprach Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) bereits. „In Grasbrook sollen 90 Prozent der Wege zu Fuß, per Rad oder Nahverkehr zurückgelegt werden. Deshalb müssen wir von Anfang an garantieren, dass die Bewohner eine gute Anbindung haben und ihr Auto gar nicht brauchen.“

Für den von der Hochbahn genannten „Sprung über die Elbe“ muss allerdings erst einmal noch eine neue Brücke gebaut werden. Gewonnen hatte bei einem Architektenwettbewerb im Jahr 2023 ein Modell der Architektenbüros Schlaich Bergermann Partner aus Stuttgart, Gerkan, Marg und Partner sowie WTM Engineers – beide aus Hamburg. Das neue 1,1 Kilometer lange Konstrukt besitzt Carbon-Netzwerkbogen und geht dann auf der anderen Seite der Elbe in ein Viadukt über – nach dem Vorbild des Viadukts der U3 am Rödingsmarkt oder über dem Isemarkt.

Im neuen Stadtteil Grasbrook soll die U-Bahn dann über ein Viadukt laufen. schlaich bergmann partner/Gerkan, Marg und Partner/WTM Engineers
Im neuen Stadtteil Grasbrook soll die U-Bahn dann über ein Viadukt laufen.
Im neuen Stadtteil Grasbrook soll die U-Bahn dann über ein Viadukt laufen.

Im zukünftigen Stadtteil angekommen, entsteht dort auf Stelzen die oberirdische, 15 Meter über dem Tidehochwasser schwebende Haltestelle mit dem jetzt entschiedenen Namen Moldauhafen. Der Abstimmung ging laut der Hochbahn ein zweistufiger Prozess voraus: Zunächst gab es einen Ideenwettbewerb, bei dem 1500 Namensvorschläge gesammelt wurden. Anschließend wählte eine Jury, bestehend aus Vertretern der Hochbahn, des HVV, der HafenCity GmbH und des Stadtteils, drei Favoriten aus.

Ab 2031 sollen die ersten U4-Züge am Moldauhafen halten

Ab 2031 sollen voraussichtlich die ersten U4-Züge am Moldauhafen halten. Moldauhafen bezeichnet ein 1887 erbautes Hafenbecken im Hamburger Hafen. Im Rahmen der Versailler Verträge nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Hafen an die damalige Tschechoslowakei verpachtet, da die Elbe für das Land den einzigen schiffbaren Zugang zum Meer darstellte. Die Kaianlagen hießen Prager Ufer (Nordkai) und Melniker Ufer (Südkai).

Inzwischen ist der Hafenbetrieb dort eingestellt. Im dort entstehenden neuen Stadtteil Grasbrook sollen in den kommenden Jahren 3000 Wohnungen und 16.000 Arbeitsplätze entstehen.

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