Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck tot

Dass in Auschwitz massenhaft Menschen ermordet wurden? Alles gelogen, behauptete Ursula Haverbeck immer wieder – und wurde dafür auch in Hamburg verurteilt. Erst im Juli war sie gegen ein Urteil des Landgerichts in Berufung gegangen – doch einen weiteren Prozess wird es nicht geben: Die Holocaust-Leugnerin ist am Mittwoch im Alter von 96 Jahren gestorben.

Ihr Anwalt Wolfram Nahrath hat der Deutschen Presse-Agentur den Tod Haverbecks bestätigt. Demnach starb sie am 20. November.

In der Nazi-Szene galt Haverbeck als Kultfigur. Die studierte Philosophin und Pädagogin aus dem ostwestfälischen Vlotho war 2019 als Spitzenkandidatin der rechtsextremistischen Partei „Die Rechte“ für das Europaparlament angetreten.

Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck (96) ist tot

Seit Jahren haben sich immer wieder Strafgerichte mit ihren Aussagen beschäftigt. 2004 wurde die Seniorin erstmals verurteilt. Sie erhielt eine Geldstrafe. Zuletzt ergingen Haftstrafen in Berlin, Hamburg und Nordrhein-Westfalen ohne Bewährung.

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Haverbeck saß wegen Holocaust-Leugnung auch bereits mehr als zwei Jahre im Gefängnis in Bielefeld. Zuletzt hatte das Landgericht Hamburg sie im Juni 2024 zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Dagegen hatte ihr Anwalt Revision am Oberlandesgericht eingelegt.

Wiederholt behauptete Haverbeck, auch vor einer Fernsehkamera und in Gerichtssälen, dass das Konzentrationslager Auschwitz kein Vernichtungslager gewesen sei und Massenmord dort nicht stattgefunden habe. Nach Schätzungen von Historikern ermordeten die Nazis allein im KZ Auschwitz-Birkenau mindestens 1,1 Millionen Menschen. (dpa/mp)