Das Gymnasium Eppendorf.
  • Alle staatlichen Gymnasien profitieren von der neuen Reform. Hier: Das Gymnasium Eppendorf.
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102 neue Stellen! Hamburg baut Sozialarbeit massiv aus – diese Schulen profitieren

Die Stadt Hamburg rüstet in der Schulsozialarbeit nach. 102 Stellen sollen bis zum Beginn des nächsten Schuljahres am 1. August 2025 entstehen. Doch das hat seinen seinen Preis: 7,2 Millionen Euro werden ab sofort ausgegeben. Die Schulbehörde und Schulsenatorin Ksenija Bekeris (SPD) erklären, warum die Reform trotzdem notwendig ist.

„Viele aktuelle Studien zeigen, dass Kinder und Jugendliche heute vor komplexen persönlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen stehen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde für Schule und Berufsbildung. Belastungen, die die psychosoziale Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen könnten, seien die Folge. Auf die Lern- und Entwicklungschancen von Kindern und Jugendlichen wirke sich das als unmittelbare Gefahr aus.

Hamburg trägt 50,5 Prozent der Kosten

Bekeris sieht die Umsetzung kurz vor dem Ende der Legislaturperiode im März 2025 als Erfolg: „Ich freue mich sehr, eines meiner wichtigsten Vorhaben umzusetzen und die Schulsozialarbeit an Hamburgs Schulen massiv ausbauen zu können. Das ist eine gute Nachricht.“

Mit der schrittweisen Einführung der Schulsozialarbeit wird das Angebot massiv ausgebaut. Bereits bis zum nächsten Schuljahr werden 102 zusätzliche Stellen geschaffen, finanziert durch ein jährliches Budget von 7,2 Millionen Euro. Die Stadt Hamburg übernimmt 50,5 Prozent der Kosten, der Bund 49,5 Prozent. 

Hamburger Gymnasien bekommen erstmals Schulsozialarbeiter

Ab Februar 2025 erhalten zunächst alle Grundschulen mit besonderem sozialen Bedarf 35 Stellen. Ab August 2025 profitieren auch alle staatlichen Gymnasien flächendeckend von der Etat-Erhöhung. 44 zusätzliche Stellen sollen an den 66 Gymnasien geschaffen werden, die bisher in der Regel nicht über Schulsozialarbeiter verfügten. Auch die 64 Stadtteilschulen werden mit weiteren 23 Stellen gestärkt. Bisher gab es hier 83,4 Stellen.

Das Ziel ist klar: Ein flächendeckendes Netz an professioneller Unterstützung soll entstehen, das nicht nur Schülerinnen und Schüler individuell berät, sondern auch Eltern und Lehrkräfte unterstützt. Die Aufgaben reichen von Präventionsprojekten und Krisenintervention bis hin zu Workshops zur Förderung sozialer Kompetenzen. Mit einem Rahmenkonzept, das unter wissenschaftlicher Begleitung der Universität Oldenburg entwickelt wird, soll die Arbeit der Schulsozialarbeitenden strukturiert und nachhaltig verankert werden.

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Die Umsetzung dieser Maßnahmen orientiert sich an einem Sozialindex und der Schülerzahl der jeweiligen Schulen. Besonders stark profitieren Schulen mit sozialen Herausforderungen, darunter viele Grundschulen und Stadtteilschulen. Langfristig ist geplant, alle Hamburger Schulen mit Schulsozialarbeit auszustatten. Ein weiterer Fokus liegt auf der Vernetzung: Die Sozialarbeiter:innen sollen eng mit externen Partnern wie dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) und Bildungszentren zusammenarbeiten, um so eine bestmögliche Unterstützung sicherzustellen. (apa)

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