Diese Fußballschule in Hamburg ist etwas ganz Besonderes
Normalerweise werden auf dem Fußballplatz am Zollenspieker die Tore des heimischen SC Vier- und Marschlande (SCVM) bejubelt. Dieses Mal hatte die Freude einen anderen Grund: Der Verein aus dem Südosten Hamburgs ist einer von fünf Gewinnern der Aktion „Lass machen – Geld fürs Quartier“ der Hamburger Volksbank mit Unterstützung der MOPO. Mit dem Preisgeld von 20.000 Euro soll schon bald einer negativen gesellschaftlichen Entwicklung ganzjährig entgegengewirkt werden.
„Immer mehr Kinder und Jugendliche haben es teilweise verlernt, sich zu bewegen und ihren Körper auszutesten. Sie haben Zeit, aber es fehlt das Angebot. Mit unserer Fußballschule wollen wir dauerhaft die Möglichkeit zur Bewegungsförderung in unserer Region schaffen“, erklärt Mark Goes, Fußball-Abteilungsleiter beim SCVM.
Der Kontakt zu den elf Kitas und vier Grundschulen in der Umgebung ist schon hergestellt, erste Absprachen sind getroffen. Das Bewegungsangebot soll dabei aber nicht nur auf den Fußballplatz, sondern auch in die Schulen und Kindergärten getragen werden. Die Trainer sollen dabei helfen, Förderbedarfe in der motorischen Entwicklung zu erkennen.
Unterkunft für Geflüchtete gleich neben dem Zollenspieker
Doch es geht bei dem Projekt nicht nur um die rein sportliche Komponente. In unmittelbarer Nähe zum Zollenspieker steht eine Wohnunterkunft mit Platz für 256 Geflüchtete. Da es in der Unterkunft regelmäßig neue Bewohner gibt, ist ein dauerhaftes Kursangebot vorgesehen. Durch die Fußballschule sollen die Integration und der soziale Zusammenhalt unterstützt und vorangetrieben werden.
„Auch das sehen wir als unsere Aufgabe als Breitensportverein. Für die Kinder wird es so auch leichter sein, die deutsche Sprache zu erlernen“, erklärt Mark Goes, den es freuen würde, wenn Interessierte auch an andere Sportarten beim SCVM vermittelt werden könnten.
Und auch die Vereinsmitglieder profitieren vom neuen Angebot. Die bestehenden Teams bekommen durch die Fußballschule professionelle Unterstützung in der Ausbildung der Mädchen und Jungen.
Das Sagen hat dabei Denis Schlufter. Der 34-Jährige ist schon viele Jahre mit dem SCVM verbunden, hat selbst aktiv für die „Roten vom Deich“ die Fußballschuhe geschnürt. Er soll das Projekt leiten – und war auch einer der Initiatoren dazu.
„Die Idee hatte ich schon länger. Und im Verein haben wir immer mal wieder darüber gesprochen. Oft bleibt es dann ja beim Reden – aber bei uns haben sich die Verantwortlichen für das Projekt eingesetzt, und nun wurden die Bemühungen auch belohnt“, freut sich Schlufter. Allein kann er die Aufgabe aber nicht bewältigen. Unterstützt wird er von pädagogischen Fachkräften, aber auch von Junior-Coaches (15 bis 20 Jahre) aus dem Verein, die somit noch mehr in die Strukturen des SCVM integriert werden sollen.
SCVM: Neben Fußball auch Cheerleading oder Volleyball im Angebot
„Das Engagement des SCVM zeigt, wie wichtig die Vereinsarbeit in den Stadtteilen ist. Dass hier so viele Menschen ehrenamtlich ihren Beitrag für die Gesundheit und Integration der Kinder leisten, verdient alle Unterstützung. Und ich freue mich, dass die Hamburger Volksbank dabei helfen kann“, sagt Thorsten Rathje, Vorstandssprecher der Hamburger Volksbank.
Der SCVM ist mit mehr als 3500 Mitgliedern einer der größten Vereine in Hamburg. Neben dem Fußball werden auch Sportarten wie Badminton, Cheerleading, Judo, Tanzen oder Volleyball angeboten.
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