Betrug in Millionenhöhe mit Sonderposten: Paar aus Hummelsbüttel vor Gericht
Ein 59-Jähriger und seine 52-jährige Lebensgefährtin müssen sich wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Die beiden betrieben jahrelang einen Online-Handel. Doch statt die Bestellungen zu liefern, kassierten sie nur ab. Der Schaden: Rund zwei Millionen Euro.
Die Hamburger Staatsanwaltschaft wirft dem Paar gemeinschaftlichen gewerbsmäßigen Betrug vor. In Hummelsbüttel betrieben die beiden einen Online-Handel zum Verkauf von Sonder- und Restposten. In ihrem Sortiment: große Mengen Energydrinks, Spirituosen, Nussnougatcreme und andere Waren. Bei der Bestellung wurde der Kaufpreis oder mindestens eine Anzahlung fällig. Dabei fungierte die Frau als Geschäftsführerin der angeblich die Waren verkaufenden Firma. Die Bezahlung wurde ebenfalls über deren Konten abgewickelt. Doch die Käufer sollen anschließend vergeblich auf ihre Bestellungen gewartet haben.
Hummelsbüttel: Paar nach Betrugsvorwürfen vor Gericht
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Statt mit dem vorgestreckten Geld die Waren zu besorgen, sollen die beiden das Geld für sich selbst ausgegeben haben. In einigen Fällen wurde die bezahlte Ware laut Anklage gar nicht, in anderen Fällen unvollständig ausgeliefert. Der Mann soll teilweise auch Darlehensverträge abgeschlossen und behauptet haben, er würde mit dem Geld Waren einkaufen. Tatsächlich soll er das Geld anderweitig verprasst haben. Im Januar 2023 kam ihm die Polizei auf die Schliche. Bei einer Hausdurchsuchung beschlagnahmten die Beamten des LKA dabei Vermögenswerte des Duos. Doch das machte danach einfach unbeirrt weiter.
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Im Juni dieses Jahres dann kamen Beamte des Betrugsdezernats mit einem Haftbefehl und nahmen den 59-Jährigen mit. Die Frau blieb mangels Haftgründen auf freiem Fuß. Bei der Durchsuchung der Zweitwohnung des Paares in Timmendorfer Strand in Schleswig-Holstein stellten die Beamten eine Luxus-Handtasche und Schmuck zur Vermögenssicherung sicher. Immerhin sollen die mutmaßlichen Betrüger einen Gesamtschaden in Höhe von rund zwei Millionen Euro verursacht haben.
Ab Dienstag wird ihnen vor dem Hamburger Landgericht der Prozess gemacht.