Zu viele Menschen vor der „Schnitzery“: Die Polizei musste anrücken.
  • Zu viele Menschen vor der „Schnitzery“: Die Polizei musste anrücken.
  • Foto: Marius Röer

„Ist leider eskaliert“: Riesen-Ansturm auf neuen Imbiss – jetzt spricht der Inhaber

Gedränge ohne Ende! In Eimsbüttel standen rund 600 Menschen am Samstagmittag Schlange – Kälte und Schneematsch zum Trotz. Ihr Objekt der Begierde: Ein neuer Imbiss hat eröffnet, lockt mit besonderem Konzept, 1-Cent-Angeboten und einem teuren Gewinn. Der Andrang war immens: Die Polizei rückte mit sieben Streifenwagen an – und musste durchgreifen. So reagiert der Inhaber.

Kalte Nasen, Hände und Füße: Den winterlichen Temperaturen zum Trotz harrten Samstagmittag hunderte Menschen in Eimsbüttel aus. Sie standen Schlange vor dem neuen Imbiss „Schnitzery“ im Kleinen Schäferkamp 58. Ab 14 Uhr lockten die Inhaber damit, die ersten 400 Schnitzel-Bowls für einen Cent zu verkaufen. Und vier der Gäste konnten etwas gewinnen: ein iPhone 16, eine Jahreskarte für den Imbiss oder Merchandise-Artikel. Der Hinweis darauf verbarg sich unter der Pappschale. Im Vorfeld rührten die Inhaber ordentlich die Werbetrommel auf Social Media. 

„Schnitzery“: Riesiger Andrang vor neu eröffnetem Imbiss

Und das hatte Folgen: Der erste Kunde wartete bereits seit 8 Uhr morgens vor dem Laden. Rund 600 Menschen zählte die Polizei mittags in der Schlange – zu viele, um die Sicherheit auf dem Rad- und Gehweg zu gewährleisten. Zuerst waren nur drei Beamte vor Ort, riefen nach kurzer Zeit aber Verstärkung. Sieben Streifenwagen waren wenig später da, Polizisten sperrten den Kleinen Schäferkamp ab – und sagten die Aktion kurzerhand um 14.35 Uhr ab.

Die Menschen wurden gebeten, nach Hause zu gehen. Viele hielten sich stattdessen aber auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf. Sogar der Polizei-Hubschrauber „Libelle“ kreiste über dem Geschehen.

Streifenwagen stehen im Kleinen Schäferkamp. Marius Röer
Streifenwagen stehen im Kleinen Schäferkamp.
Streifenwagen stehen im Kleinen Schäferkamp.

Die MOPO erreicht „Schnitzery“-Inhaber Alper Usta (34). Trotz der intensiven Social-Media-Werbung im Vorfeld sagt er: „Mit so einem Ansturm haben wir nicht gerechnet. In Hamburg ist das Ganze sogar viraler gegangen als in Berlin.“ Nur 40 Bowls hätten er und sein Team heute Mittag ausgeben können, auch Gewinner gab es noch keine. 

„In den ersten Reihen haben sehr junge Gäste gedrängelt und rumgeschubst“, sagt er. „Das Ganze ist leider so eskaliert, weil einige Leute sich nicht benehmen können.“ Nach der ersten Verwarnung der Polizei hätten Usta und sein Team versucht, die Menschen in Zweier-Reihen aufzustellen, damit Geh- und Radweg frei bleiben. „Aber die Zeit zwischen der Verwarnung und der Schließung fand ich zu kurz. Das waren nur maximal 15 Minuten. Für alle, die so lange vergebens gewartet haben, tut es mir leid.“

Alper Usta (34), Inhaber der „Schnitzery“ in Hamburg Marius Röer
Alper Usta (34), Inhaber der „Schnitzery“ in Hamburg
Alper Usta (34), Inhaber der „Schnitzery“ in Hamburg

Im nächsten Jahr wird ein weiterer „Schnitzery“-Laden in Hamburg eröffnen – insgesamt sollen es sechs werden. „So eine Aktion werden wir aber nie wieder machen“, sagt Alper Usta. „Gewinnspiele gibt es nur noch online auf Social Media.“

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In Berlin und Dubai ist die „Schnitzery“ schon erfolgreich. Das Besondere: In diesem Imbiss gibt es nur ein Hauptgericht. Auf der Karte steht eine Bowl mit „Macaroni and cheese“ und klein geschnittenem Hähnchenschnitzel (ab 10 Euro). Oben drauf kommen verschiedene Toppings und eine hausgemachte Soße nach Wahl: Krautsalat, Rotkohlsalat, Mais, Röstzwiebeln, Jalapeños, Mango-Curry-Soße, Knoblauchsoße, Honig-Senf oder Hot’n’Spicy. Auch ein vegetarisches Schnitzel ist im Angebot. Als Abweichung können sich Gäste diese Grundzutaten aber auch als Burger oder Wrap zusammensetzen lassen.

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