„Könnte ein Problem werden“: St. Paulis Plan für den drohenden Ausfall einer Säule
Das Jubiläum von Karol Mets muss der FC St. Pauli wohl teuer bezahlen. Von seinem 100. Länderspiel im Trikot der Nationalmannschaft Estlands und seinem 22. Spiel als Kapitän der Auswahl hat der Innenverteidiger ernsthafte Knieprobleme mit nach Hamburg gebracht. Einiges deutet darauf hin, dass die Kiezkicker im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach am Sonntag (17.30 Uhr/Liveticker bei mopo.de) auf den Linksfuß verzichten müssen. Wie könnte St. Pauli diesen herben Verlust kompensieren?
Trainer Alexander Blessin klang schon am Freitag eher skeptisch, als er über über Mets sprach, der sich mit Schmerzen an der Patellasehne, auch Kniescheibensehne genannt, herumplagt. „Das könnte ein Problem werden“, sagte der Chefcoach im Hinblick auf die Partie im Borussia-Park. Die Hoffnung wollte er aber nicht aufgeben und die folgenden 24 Stunden abwarten.
Karol Mets hat Probleme mit der Patellasehne
Dennoch ist eine Zwangspause der Abwehrkante wahrscheinlicher als eine Blitz-Genesung, denn im Falle einer Reizung der Patellasehne hilft neben Therapiemaßnahmen vor allem Schonung. Und St. Pauli dürfte wie immer kein erhöhtes Risiko gehen, sollte dieses bestehen. Zumal am kommenden Freitag ein Schlüsselspiel zu Hause ansteht: gegen Mitaufsteiger Kiel, in das St. Pauli mit der stärksten Formation gehen will.
Sollte Mets nicht auflaufen können, muss sich Blessin zwischen zwei Alternativen entscheiden, die er selbst benannte und die auch die logischen Vertreter sind: Adam Dzwigala und David Nemeth, die man „im Background“ habe, wie der Coach sagte.
David Nemeth und Adam Dzwigala als Alternativen
Wer macht das Rennen als Mets-Ersatz?
Im Wettkampfmodus sind beide. „Deswegen habe ich ja immer gesagt, wie wichtig Freundschaftsspiele sind, auch wenn wir mit weniger Spielern in diese Spiele gegangen sind“, verwies Blessin auf die Tests in den Länderspielpausen gegen Hannover (2:3) und zuletzt Braunschweig (1:1). Die seien wichtig, damit „gerade so Spieler wie David oder Adam einfach Spielpraxis bekommen“. In Braunschweig agierte St. Pauli mit einer Viererkette, in der Nemeth und Dzwigala die Innenverteidigung bildeten. Beide hätten es „gut gemacht“, findet Blessin.
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Für Dzwigala spricht, dass er in dieser Saison schon häufiger zum Einsatz gekommen ist und in puncto Bundesliga-Spielpraxis klar die Nase vorn hat. Sieben Einsätze verzeichnet der polnische Defensiv-Allrounder bislang, wenngleich er kein Mal in der Startelf stand und in der Regel erst in den Schlussminuten eingewechselt wurde.
Dzwigala hat sieben Bundesliga-Einsätze – aber kurze
Seinen Job erledigte der 29-Jährige meist ordentlich, machte aber beim 1:2 in Dortmund beim entscheidenden Gegentor keine gute Figur. Seinen mit Abstand längsten Einsatz hatte der Rechtsfuß am zweiten Spieltag bei Union Berlin (0:1), wo er nach 40 Minuten für den verletzten Eric Smith in die Partie gekommen war.
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Aber: Dzwigala fehlte am Dienstag beim Training. Ob er nur geschont wurde oder ernsthaft angeschlagen ist, ist nicht bekannt. Es bleibt ein Fragezeichen. Sollte er fit sein, dürfte er die erste Wahl sein. Blessin hat schon oft Dzwigalas Einstellung und Verlässlichkeit gelobt.
Nemeth noch ohne eine einzige Minute in der Bundesliga
Nemeth hat noch keine einzige Erstliga-Minute in dieser Saison gespielt. Doch was die Anzahl von Wettkampfminuten in diesem Monat angeht, liegt der beidfüßige Österreicher vor Dzwigala, denn er hat zuletzt zweimal für St. Paulis U23 gespielt und gegen den Bremer SV (1:1) und SSV Jeddeloh II (2:2) 69 und volle 90 Minuten absolviert. Nemeth sei deshalb „eigentlich ganz gut im Rhythmus“, so Blessin.
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Der Haken: Die Regionalliga Nord ist weit weg vom Bundesliga-Niveau und auch Braunschweig zweitklassig. Nemeth fehlt schlichtweg Spielzeit auf dem höchsten Niveau. Sollte aber Dzwigala nicht spielen können, bliebe Blessin keine andere Wahl.
Blessin: Dzwigala und Nemeth „zwei gute Möglichkeiten“
Der Trainer spricht dennoch von „zwei guten Möglichkeiten, Karol zu ersetzen, wenn es denn so sein sollte.“ Ob gut genug, wird sich zeigen.