Tortur nach Unfall: Autofahrerin wartet stundenlang auf Hilfe
Eine Autofahrerin hatte am Samstag einen Unfall auf der A39. Zwar ging der Unfall glücklicherweise zunächst glimpflich aus. Später entwickelt er sich für sie zur Tortur.
Rund sieben Stunden lang hat eine Frau nach einem Unfall auf der Autobahn 39 am Samstag auf Hilfe gewartet. Wegen eines defekten Handys habe sie nicht den Notruf wählen können, teilte die Polizei mit. Die 78-Jährige war demnach gegen 16 Uhr westlich von Salzgitter in einer Baustelle von der Straße abgekommen und gegen eine Absperrbarke geprallt. Verletzt wurde sie dabei nicht.
Kein vorbeifahrender Autofahrer rief die Polizei an
Gegen 23 Uhr bemerkte eine Polizeistreife die Frau, die ihren nicht mehr fahrtüchtigen Wagen im Baustellenbereich nahe dem Autobahndreieck Salzgitter abgestellt hatte. Vermutlich aus Hilflosigkeit und Überforderung habe sie nicht anderweitig auf sich aufmerksam gemacht. Zum Zeitpunkt des Unfalls habe bereits die Dämmerung eingesetzt. Die Autobahn sei im Dunkeln auch nicht ungefährlich, sagte ein Polizeisprecher.
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Kein anderer Verkehrsteilnehmer habe zwischenzeitlich den Notruf gewählt oder angehalten und Hilfe angeboten. Die Fahrerin habe daher bei kalten Außentemperaturen in ihrem Auto ausharren müssen. Die Beamten riefen schließlich einen Abschleppdienst an.
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Generell gebe es im Verhältnis zum Verkehrsaufkommen bedenklich wenige Notrufe. „Wer einen Unfall sieht, sollte lieber immer einmal mehr den Notruf wählen“, sagte der Polizeisprecher. Er warne davor zu vermuten, dass schon andere Menschen die Einsatzkräfte alarmiert hätten. (dpa/mp)