Ein Mann (Robert Habeck) sitzt im Anzug in einem Fernsehstudio
  • Robert Habeck war am 24. November zu Gast bei Caren Miosga.
  • Foto: picture alliance / HMB Media | Uwe Koch

Robert Habeck nennt Knackpunkt: Daran zerbrach die Ampel-Koalition

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck befürwortet die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. Im Nein des Kanzlers sieht er ein Muster. Dann äußert er sich zum Ampel-Aus und erklärt, woran die Koalition wirklich zerbrach.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sieht Fehler in der deutschen Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine. Es werde ein Fehler bleiben, dass die Bundesrepublik bei Waffenlieferungen „immer zu spät gewesen“ sei, sagte der Grünen-Politiker in der ARD-Sendung „Miosga“.

Kanzler Scholz lehnt Taurus-Lieferung ab

Der Grünen-Kanzlerkandidat verwies auf die anfängliche Zurückhaltung bei der Frage jeglicher Waffenlieferungen und auf die späte Lieferung von Leopard-Panzern. Das wiederhole sich nun, betonte Habeck mit Blick auf die Debatte über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine. 


MOPO

Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:
Deutschland schiebt ab – dieses Pflegeheim zeigt mögliche gesellschaftliche Folgen
– Jung, weiblich, Koks-Dealerin: Der außergewöhnliche Prozess um Hannah G.
– Glück gehabt, Villa gewonnen: Plötzlich gehört Sabine ein Millionen-Anwesen
– Große Rätselbeilage mit jeder Menge Knobelspaß
20 Seiten Sport: Magaths Mahnung an den HSV & St. Pauli-Joker Andreas Albers über spätes Kiez-Glück
28 Seiten Plan7: It’s Showtime! Es wird „bunt, lustig und verrückt“ bei „Schmidts Winterglitzer“ & Ausgeh-Tipps für jeden Tag


Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lehnt eine Taurus-Lieferung ab und sieht das im aufziehenden Wahlkampf aus Ausdruck seiner Besonnenheit im Ukraine-Krieg. Habeck befürwortet hingegen eine Abgabe der Marschflugkörper an die ukrainische Armee. Zugleich betonte er, es brauche Besonnenheit und kühlen Kopf. 

Rückendeckung für Telefonat mit Putin

In einem anderen Punkt gab der Vizekanzler Scholz Rückendeckung. Es sei richtig gewesen, mit Russlands Präsident Wladimir Putin zu telefonieren. Wie sonst solle man zu Gesprächen über den Konflikt kommen, wenn man nicht mit Gegnern oder gar verfeindeten Kriegsparteien rede, fragte Habeck. Scholz und Putin hatten zuvor erstmals seit fast zwei Jahren telefoniert, woraufhin der Kanzler viel Kritik bekam für sein Gespräch mit dem Kremlchef, der den Angriffskrieg im Februar 2022 befohlen hatte. 

Fehler beim Heizungsgesetz – Warnung vor Unionsplänen 

Breiten Raum nahm in der ARD-Talksendung das Heizungsgesetz ein. Habeck räumte ein, dass es ein Fehler gewesen sei, die soziale Förderung nicht gleich zu Beginn mit veröffentlicht zu haben. Diese sei von ihm geplant und durchgerechnet gewesen. FDP und „erstaunlicherweise“ auch die SPD hätten diese nicht gewollt.

Zugleich warnte er die Union davor, im Fall eines Wahlsieges das Gesetz zurückzudrehen und die Förderung beim Heizungstausch zu senken oder gar zu streichen. Schließlich würden fossile Energien auch teurer. „Wenn man den Plänen der Union folgt, werden die Menschen in Deutschland an dieser Stelle ärmer“, warnte Habeck. 

Ampel-Aus: Koalition nicht an Egos zerbrochen 

Für das Aus der Ampel-Koalition machte Habeck nicht zu große Egos bei den einst drei Partnern verantwortlich, sondern vielmehr das Problem, dass es von Anfang an zu unterschiedliche Vorstellungen in der Finanz- und Wirtschaftspolitik gegeben habe. Zugleich seien aber viele gesellschaftliche Reformprojekte vorangebracht worden.

Das könnte Sie auch interessieren: Sind Hamburgs Weihnachtsmärkte sicher, Herr Polizeipräsident?

Als Knackpunkt wertete Habeck ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Haushalt 2024, das Milliardenlöcher in den Etat riss. Das sei der entscheidende Punkt gewesen, an dem die Regierung nicht mehr weitergekommen sei. Sie habe sich dann noch ein Jahr „durchgeschleppt“. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp