Alassane Plea trifft zum 1:0 für Gladbach gegen St. Pauli. Manolis Saliakas kommt zu spät.
  • Alassane Pleas Tor zum 1:0 für Gladbach nervt St. Pauli-Trainer Blessin.
  • Foto: imago/RHR-Foto

„Leidiges Thema“ trotz Warnung: Was St. Pauli aktuell besonders nervt

Genervt. Das trifft es am besten. Spieler und Verantwortliche des FC St. Pauli ärgerten sich mächtig über das erste Gegentor bei der 0:2-Niederlage in Mönchengladbach. Es fiel nach einem Eckball. Für den Nerv-Faktor sorgte die Tatsache, dass die Kiezkicker zum wiederholten Mal einen Treffer nach einer Ecke kassierten und genau darüber noch vor dem Spiel gesprochen worden war, um die Sinne zu schärfen. Vergebens. Kopfsache? In der Luft sind die Braun-Weißen anfällig.

Der Coach redete Klartext. Denn die Szene war ein Knackpunkt des Spiels, hatte die braun-weißen Pläne früh über den Haufen geworfen. Ein „leidiges Thema“ sei das, sagte Blessin über das 0:1 (13.) nach einem Eckball der Gladbacher, den die Kiezkicker nicht gut verteidigten. Fohlen-Verteidiger Friedrich sprang höher als Jackson Irvine, leitete den Ball per Kopf zum zweiten Pfosten weiter, wo Plea lauerte und mit dem Knie aus vier Metern verwandelte. Saliakas war nicht nah genug am Mann.

Es sei „schwierig, vor allem, weil wir darauf hingewiesen haben: die Kopfballstärke, erster Pfosten, beziehungsweise die Mitte, auf dem zweiten Pfosten ist Plea durchgegangen – da waren wir nicht dicht dran und wach“, monierte Blessin und auch Innenverteidiger Hauke Wahl sprach von einem Standard-Gegentor, „was natürlich nie fallen darf, aber es passiert halt auch mal.“

Standard-Gegentore sorgten vorher schon für zwei Pleiten

Nicht zum ersten Mal. Zum Saisonstart waren gegnerische Standards ein großes Problem, sorgten zwei Gegentore nach ruhenden Bällen für die Niederlagen gegen Heidenheim und Union Berlin. In der Folge legten die Kiezkicker im Training und in Videoanalysen viel Fokus auf das Verteidigen von Standards, die Zuteilung und Raumaufteilung und hatten die Sache von da an besser im Griff.

ABER: anfällig ist St. Pauli nach wie vor nach hohen Bällen, kassierte so Gegentore in Augsburg, in Dortmund gegen Mainz oder in Leipzig im Pokal – und jetzt wieder nach einer Ecke gegen Mönchengladbach. Auffällig war, dass die „Boys in Brown“ in diesem Duell bei den Luftzweikämpfen klar unterlegen war (35:65 Prozent gewonnene Kopfballduelle), während sie in manch anderem Spiel wie zuletzt gegen Bayern München diesbezüglich besser als der Gegner waren.

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Grundsätzlich verteidigen die Kiezkicker auch gegen Bundesliga-Qualität gut bis hervorragend, lassen insbesondere aus dem Spiel heraus wenig zu. Die nun 14 Gegentore nach elf Spielen sind im Ligavergleich ein Topwert. Nur Bayern, Leipzig und Union Berlin haben weniger Tore kassiert. Umso ärgerlicher ist dann ein Gegentreffer nach einer Standardsituation – dass danach für eine halbe Stunde die defensive Kompaktheit komplett flöten ging, ist nochmal ein anderes Thema.

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