Emotionaler Eklat bei Rückkehr nach Hamburg: Jetzt redet Martin Schwalb
Diese Rückkehr war eisig: Rund um die knappe 27:28-Bundesliga-Niederlage seines HC Erlangen beim Handball Sport Verein Hamburg hatten sich viele Beobachter über das Verhalten von Trainer-Legende Martin Schwalb gewundert. Der langjährige Hamburger Coach und Funktionär hat sich nun, am Tag danach, zu dem Eklat geäußert.
Was war passiert? Vor dem bristanten Duell in der Sporthalle Hamburg war es nicht wie üblich zum Handschlag zwischen Schwalb und den Verantwortlichen des HSVH gekommen. Schlechter Stil des Erlangen-Trainers, so lautete der Vorwurf.
In einem Statement, das der MOPO vorliegt, erklärte Schwalb am Montag, dass es keine böse Absicht gewesen sei: „Ich möchte mit dieser Klarstellung das gestern entstandene Missverständnis aufklären. Ich war selbstverständlich, und meiner über 40-jährigen Profikarriere als Sportler entsprechend, zu einem Handschlag bereit. In meiner Tätigkeit als Trainer des HCE war ich vor dem Spiel mit letzten Anweisungen und Einstellungen meiner Mannschaft und Einzelgesprächen beschäftigt. Es kam außerdem zu vielen Aufeinandertreffen mit Fans des HSVH und mir verbundenen Personen. Ich kam daher erst verspätet zum Schiedsgericht, wo es üblicherweise zum Treffen und Handschlag zwischen den Offiziellen kommt. Dort waren zu diesem Zeitpunkt keine Offiziellen des HSVH zugegen, so dass ich den Schiedsrichtern ein gutes Spiel gewünscht habe und sodann unmittelbar der Spielbeginn bevorstand, weshalb es zu keinem weiteren Zusammentreffen mit dem Trainer oder anderen Personen des HSVH vor dem Spiel kam.“
Martin Schwalb: Darum gab es keinen Handschlag mit den Hamburgern
Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel auf die Stilfrage angesprochen, hatte ein sichtlich genervter Schwalb nur schmallippig geantwortet: „Ich bin Trainer von Erlangen und dementsprechend verhalte ich mich auch.“ Der Ex-Hamburger erklärte dazu am Montag weiter: „Dies berücksichtigt, ist auch meine Aussage bei der PK zu verstehen. Auf Nachfrage des Pressevertreters der Bildzeitung reagierte ich daher überrascht und wies auf meine Aufgaben als Trainer des HCE hin, die ich vor dem Spiel zu erfüllen hatte. Eines Fehlverhaltens war ich mir zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Ich hatte während der PK den Kontakt zu meinem Trainerkollegen und habe ebenso den HSVH zum Sieg beglückwünscht.“
Tatsächlich hatte Schwalb Hamburgs Coach Torsten Jansen trotz der sichtlichen Enttäuschung über die bittere Niederlage am Mikrofon offiziell gratuliert, an einem von seinem Ex-Spieler offerierten Handschlag schien er aber nicht interessiert zu sein, bot nur kurz eine Faust zum Gruß an. Die Atmosphäre im Raum: eisig!
Eisige Atmosphäre zwischen Jansen und Schwalb
Jansen hatte auf Schwalbs Erklärung für sein Verhalten nur geantwortet: „Wenn man meint, das als Trainer von Erlangen so machen zu müssen, dann muss man das so machen…“ Allgemein wurde im HSVH-Lager mit den Köpfen geschüttelt ob der Vorgänge.
Klar ist jedenfalls, dass es für Schwalb kein ganz normales Spiel war. Das betonte er auch noch einmal zum Abschluss seines Statements am Montag und entschuldigte sich: „In diesem Zusammenhang ist auch zu erwähnen, dass die Rückkehr in meine fast 20-jährige Wirkungsstätte und meine Heimatstadt auch für mich mit Emotionen verbunden war, die zu einer Anspannung geführt haben. Aufgrund meiner Tätigkeit als Trainer des HCE bin ich zur Professionalität verpflichtet, so dass ich mich vor dem Spiel besonders auf meine Mannschaft fokussiert habe. In diesem Zusammenhang mag ich andere Konventionen vernachlässigt haben. Dies bitte ich zu entschuldigen.“