Hauke Wahl bei der Presserunde nach dem Dienstagstraining
  • Hauke Wahl bei der Presserunde nach dem Dienstagstraining
  • Foto: WITTERS

Wahl wehrt sich gegen Ideenlos-Vorwurf und hofft auf Millerntor-Magie

Der Druck wird größer auf den FC St. Pauli. Auch wenn Spieler und Verantwortliche dem Spiel am Freitag gegen Mitaufsteiger Holstein Kiel nach außen hin nicht zu viel Bedeutung beimessen wollen, ist die Ausgangslage klar. Gewinnen die Kiezkicker (Tabellen-16.) ihr Heimspiel gegen die Störche (Tabellen-17.) nicht, wird die Adventszeit ob der dann verschärften Tabellensituation sowie des knackigen Dezember-Programms etwas ungemütlicher. Vor allem die Offensive ist nun gefragt.

Im bisherigen Saisonverlauf liefert die Abteilung, die für das Toreschießen verantwortlich ist, nämlich noch zu selten. Nur sieben eigene Tore nach elf Spielen bedeuten Platz 18 im Ligavergleich. St. Pauli kommt zu selten vors gegnerische Tor, und wenn, dann zappelt es nicht oft genug im Netz. In Mönchengladbach (0:2) tat sich der Kiezklub lange Zeit sichtlich schwer, überhaupt mal gefährlich zu werden. Erst nach 74 Minuten gab es dir erste echte Chance durch Morgan Guilavogui.

Wahl bemängelt technische Unsauberkeiten

Ideenlosigkeit wollen sich die Kiezkicker aber nicht vorwerfen lassen. Führungsspieler Hauke Wahl, der am Dienstag mit dem Training aussetzte („Belastungssteuerung“), wehrte sich nach seiner Regenerations-Einheit vehement. „Ich fand uns nicht ideenlos“, sagte der Ex-Kieler. Die Gründe für die geringe Torgefahr sieht er woanders: „Ich fand, dass wir einfach unsauber waren in den Aktionen. Wir haben viele einfache Pässe nicht gespielt, unsere Boxbesetzung war nicht gut. Viele Möglichkeiten werden einfach dann schon geraubt, wenn du einen schlampigen Pass hast, wenn du einen schlechten ersten Kontakt hast.“

Mit Kiel kommt nun die Mannschaft mit den zweitmeisten Gegentoren (28) ans Millerntor. St. Pauli muss gewinnen – und dafür eben auch Tore schießen. Bisher gab es im eigenen Stadion noch keines. Ob Wahl deshalb schon die Torhymne „Song 2“ von Blur im Auto hören würde? „So weit ist es noch nicht“, schmunzelte der Abwehrspieler. Dass er die Hymne im Stadion aber vermisst, gab auch der 30-Jährige zu. „Die ist wirklich, wirklich schön, die macht wirklich sehr viel Spaß.“

Wahl hofft auf heiße Stimmung am Freitagabend

Damit es nun wirklich endlich klappt, setzt Wahl auch auf die eigenen Fans. Freitagabendspiel, Flutlicht, Dom – all das „macht sehr viel mit mir“, schwärmt der gebürtige Hamburger: „Ich glaube, dass die Hütte brennen wird. Weil die Leute einfach Bock haben, uns anzufeuern. Und ich glaube, dass jeder Einzelne im Stadion erzwingen will, dass wir den ersten Heimsieg feiern.“

Das könnte Sie auch interessieren: „Ohne Angst, mit viel Mut“: Wird Ahlstrand jetzt endlich wichtig für St. Pauli?

Und dann wird erstmal nicht mehr über die ausbleibende Torhymne gesprochen, sondern über den lang ersehnten ersten Heimsieg gegen einen direkten Konkurrenten. Am späten Freitagabend wissen alle mehr.

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp