Abschaffung von Paragraph 218: Heult leise, liebe Männer von gestern!
Die Abschaffung von Paragraph 218 ist erneut Wahlkampfthema in Hamburg – auch in der Bürgerschaft wurde am Mittwoch dazu hitzig diskutiert. Denn CDU-Chef Friedrich Merz hat Angst vor einem „Großkonflikt”, wenn Schwangerschaftsabbrüche endlich legal werden. Ein Mann will über die Gebärmütter der Nation entscheiden? Bitte heulen Sie leise – das ist nicht Ihr Kampf!
Eine ungewollte Schwangerschaft ist für Frauen – Betonung auf Frauen, Herr Merz – emotional und körperlich extrem belastend. Zusätzlich werden die Schwangeren bei ihrer Entscheidung vom Gesetzgeber bevormundet und stigmatisiert, denn nur unter bestimmten Bedingungen ist ein Abbruch legal.
Schon im April sprach sich eine von der Regierung eingesetzte Kommission für die Legalisierung aus – die FDP stellte sich quer. Nach dem Ampel-Desaster bangen SPD und Grüne jetzt weiter um das Vorhaben. Sie würden es gern noch vor Ende der Wahlperiode abschließen.
Schwangerschaftsabbrüche legalisieren
Zwei Männer von gestern haben etwas dagegen: Friedrich Merz und FDP-Chef Christian Lindner. Merz bevormundet in gewohnter 50er-Jahre-Manier: Das Thema könne einen „völlig unnötigen Großkonflikt“ auslösen. Gruseliger geht es kaum. Fehlt nur noch, dass er den Frauen „Hysterie” diagnostiziert.
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Lindner sagt ernsthaft, es handele sich um einen „befriedeten gesellschaftlichen Konflikt“. Damit beweist der Ex-Minister leider erneut, dass er in anderen Sphären unterwegs ist.