Er brachte so manchen Ganoven zum Weinen – nun geht er in Pension
Unter Kollegen wird er nur Leo genannt – der Spitzname stammt aus seiner Zeit bei Spezialeinheiten der Hamburger Polizei. Nicht nur dort galt er als unerschrocken und mutig, wenn es um die Kriminalitätsbekämpfung ging. Matthias Tresp war mehr als 43 Jahre Polizist mit Leib und Seele. Nun sagt er Adieu – und geht in den Ruhestand.
Begonnen hatte er 1981 im im zarten Alter von 16 Jahren im mittleren Polizeidienst, in der Zwischenzeit hat er fast alle Bereiche durchlaufen. Als Polizist bei täglichen Einsätzen auf den Straßen Hamburgs, als Einsatzleiter bei Großeinsätzen und als Mitglied beim Spezial Einsatzkommando (SEK). Hier sah er so manch harten Gauner in Tränen ausbrechen, als er überwältigt wurde. Etwas später war er als ziviler Polizist bei der Jagd nach Kaufhauserpresser Dagobert dabei und führte danach das Revier in St. Georg.
Harter Polizist, aber auch Mann mit Herz
Zuletzt war Tresp (60) Chef aller Hamburger Streifenpolizisten. Neben seinem äußerlichen harten Kern hatte Tresp aber auch ein großes Herz. Seine Tür stand immer offen, wenn Kollegen, aber auch Bürger Gesprächsbedarf hatten. Er ist aber auch ein Mann mit klaren Meinungen und sprach Probleme deutlich an.
Dafür lobte ihn Polizeipräsident Falk Schnabel. Am Donnerstagnachmittag verabschiedete der Polizeipräsident den erfahrenen Polizisten in den Ruhestand. Tresp selbst übergab das Zepter an seinen Nachfolger Timo Zill (52). Auch der ist ein erfahrener Beamter. Bekannt ist Zill durch seine langjährige Tätigkeit als Sprecher der Polizei. Seine erste Aufgabe wird die Vorbereitung auf die Silvesternacht sein, danach will er die Digitalisierung bei der Polizei voranbringen und für mehr Bürgernähe der Beamten sorgen.