Vanessa Voigt am Strand
  • Vanessa Voigt hatte in diesem Sommer mit psychischen Problemen zu kämpfen.
  • Foto: Instagram/van.essavgt

„Tage, an denen ich nicht aufstehen konnte“: Biathlon-Star offenbart mentale Probleme

Im Sommer kämpfte Vanessa Voigt mit psychischen Problemen. In Kontiolahti geht die Biathletin nun mit neuer Motivation in die Loipe.

Voigt hatte im Sommer ihr Lächeln verloren. „Es gab Tage, an denen ich im Bett lag und nicht aufstehen konnte“, sagte die 27-Jährige der Tageszeitung „Thüringer Allgemeine“: „Mein Körper fühlte sich so erschöpft an, als hätte ich fünf Tage extremes Krafttraining hinter mir.“ Und so musste sich die Biathletin eingestehen, dass eine Veränderung nötig war – und traf eine mutige Entscheidung.

Vanessa Voigt startet an diesem Samstag in den Weltcup

„Manche nennen es ‚mental breakdown‘, ich nenne es Anlass zum Selbstschutz“, machte Voigt ihre Probleme Ende Juli bei Instagram öffentlich. Die „Energie für ihre Leidenschaft“ sei weg gewesen, der „Person Vanessa“ sei es „nicht gut“ gegangen. Und so legte Voigt inmitten der Vorbereitung eine Pause ein, widmete sich Themen fernab des Biathlons wie dem Malen und Stricken – mit positivem Effekt. Mit neuer Motivation und Lockerheit startet sie nun in den am Samstag (13.15 Uhr/ZDF und Eurosport) beginnenden Weltcup in Kontiolahti.

„Ich bin dankbar für diese Zeit“, sagte die Thüringerin mit etwas Abstand: „Denn sie hat mir meinen Sport wieder näher gebracht.“ Dass sie ihre Schwierigkeiten mit der Öffentlichkeit teilen würde, war für Voigt eine klare Sache. „Ich bin ein direkter und ehrlicher Mensch, mag kein Versteckspiel. Das Thema ‚mentale Gesundheit‘ ist zu wichtig, um es geheim zu halten.“

Voigt tourte im Sommer im Campervan durch Portugal

Und so sei die Vorbereitung „beschissen gut“ gewesen, resümierte Voigt, es habe „einige Schritte rückwärts, aber dafür etliche vorwärts“ gegeben. Hilfe fand sie dabei auch in der Unbekümmertheit einer 20 Jahre alten Teamkollegin. Mit Selina Grotian, die im Sommer mit Voigt im Campervan durch Portugal tourte, sei Biathlon „auch mal Nebensache“, von ihrer lockeren Art könne sich Voigt „ein bisschen was abschauen“.


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Und so freut sich die Vorzeigeschützin der DSV-Mannschaft nun auf ihre Rückkehr in die Loipe – das spüren auch die anderen. „Von der Motivation und der Stimmung her macht sie einen sehr guten und positiven Eindruck“, sagte Sportdirektor Felix Bitterling: „Dass Vanessa wieder in eine gute Form kommen und das auch in diesem Winter zeigen wird, daran habe ich überhaupt keinen Zweifel.“

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Dass das erste Wochenende ganz im Zeichen der Mannschaftswettbewerbe steht, kommt Voigt gelegen. Es sei schön, „dass es mit den Staffeln losgeht und wir den Druck ein bisschen aufs ganze Team verteilen können“. Ihre eigenen Ansprüche für die Saison hält sie bewusst klein. Das Ziel sei es, „einfach wieder mit einem Lächeln am Start“ zu stehen – und „die alte Vanessa ein bisschen wiederzufinden“. (sid/mp)

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