Biathletin Julia Simon bricht kurz vor dem Ziel zusammen
  • Julia Simon hatte 600 Meter vor dem Ziel plötzlich mit großem körperlichen Problemen zu kämpfen.
  • Foto: X/@le_stade

„Krasse Ausnahmesituation“: Biathlon-Star bricht kurz vor dem Ziel zusammen

Dramatische Szenen beim Weltcup-Auftakt der Biathleten in Kontiolahti. Im Zweikampf um den Sieg in der Frauen-Staffel brach die Französin Julia Simon kurz vor dem Ziel zusammen. Die Kolleginnen im Zielbereich waren geschockt. Simon griff sich ans Bein, schien große körperliche Probleme zu haben, rettete sich aber mit letzter Kraft als Zweite ins Ziel.

„Das war eine krasse Ausnahmesituation“, sagte ZDF-Expertin Denise Herrmann-Wick. Die sechsfache Weltmeisterin Simon hatte vor ihrem Zusammenbruch gleichauf mit der Schwedin Elvira Öberg gelegen, verlor dann auf den letzten Metern 29 Sekunden auf die siegreiche schwedische Staffel, rettete aber knapp vor Norwegen den zweiten Platz ins Ziel, bevor sie direkt nach dem Zieleinlauf erneut zusammenbrach. Es scheint sich aber letztlich nur um einen Krampf gehandelt zu haben. Bei der Siegerehrung kurze Zeit später hatte Simon ihr Lächeln schon wiedergefunden, wirkte körperlich nun nicht mehr eingeschränkt.

Deutsche Frauen-Staffel landet nur auf Platz sieben

Die deutschen Biathletinnen haben derweil ohne die gesundheitlich angeschlagene Franziska Preuß eine Überraschung verpasst und eine vordere Platzierung verfehlt. Das junge Team mit Johanna Puff, Julia Tannheimer, Julia Kink und Preuß-Ersatz Vanessa Voigt belegte mit einer Strafrunde und sechs Nachladern am Sonntagabend den siebten Platz.


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Mehrere Stunden vor dem Start hatte der nächste gesundheitliche Rückschlag für Preuß das Aufgebot durcheinandergewirbelt. „Bei Franzi kam es in der Nacht zu leichten Infektzeichen, auf die leider reagiert werden muss, um eine weitere Zunahme der Beschwerden möglichst zu verhindern“, teilte Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld mit. Und so musste Voigt, die eigentlich nach ihrem dritten Platz in der Single-Mixed-Staffel mit Justus Strelow geschont werden sollte, als Schlussläuferin ran. 

Junge deutsche Biathlon-Staffel zahlt Lehrgeld

Doch zunächst ging Puff für Deutschland in die Loipe. Am Schießstand leistete sie sich nur einen Nachlader, auf der Strecke konnte sie das Tempo aber nicht mitgehen. „Heute war es ziemlich hart“, sagte die 22-Jährige am ZDF-Mikrofon. 

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Tannheimer startete mit einer Hypothek von 41 Sekunden ins Rennen – ein Rückstand, der nach vier weiteren Fehlversuchen auf mehr als eine Minute anwuchs. Weil dann auch Kink drei Nachlader benötigte, lag Deutschland beim dritten Wechsel auf Voigt auf Rang acht und schon fast zwei Minuten zurück. Die Thüringerin musste dann sogar noch eine Strafrunde laufen.

Voigt und Strelow Dritte in der Single-Mixed-Staffel

Insgesamt erlebte das deutsche Biathlon-Team am ersten Wettkampf-Wochenende ein Wechselbad der Gefühle. Hatten Vanessa Voigt und Justus Strelow noch am Samstag mit ihrem emotionalen Podest für einen Start nach Maß gesorgt, blieben die Deutschen in den anschließenden Rennen hinter den eigenen Erwartungen zurück.

„Eine Strafrunde ist einfach schlecht“, monierte Philipp Horn nach dem vierten Platz des Männer-Quartetts am Sonntag: „Da bin ich echt enttäuscht.“ Im ersten Rennen ohne „Capitano“ Benedikt Doll lag Deutschland lange aussichtsreich, doch nach vielen Nachladern und großem Zeitverlust in der Loipe machte spätestens die Extrarunde des Schlussläufers alle Hoffnungen auf die Fortsetzung der zehn Rennen anhaltenden Treppchenserie zunichte.

Deutsche Männer-Staffel läuft auf Platz vier

„Wenn die besten Nationen keinen Fehler machen, ist es schwer zu kämpfen ohne Benni. Er war ein brutal schneller Läufer“, sagte Bundestrainer Uros Velepec: „Ein vierter Platz ist nicht schlecht, aber wir sind nicht zufrieden.“ Und so fehlten über zwei Minuten zu den dominanten Franzosen, die sich vor den sonst so erfolgsverwöhnten Norwegern und Schweden durchsetzten. 

Dabei war die DSV-Saison dank Voigt und Strelow mit einem starken dritten Platz in der Single-Mixed-Staffel noch positiv gestartet. Vor allem die 27-Jährige war im Anschluss überglücklich, hatte sie noch in der Vorbereitung mit mentalen Problemen zu kämpfen gehabt. „Dafür hat sich jede Träne gelohnt“, jubelte die Thüringerin.

Verkürztes Einzel-Rennen der Männer startet am Dienstag

Dass Strelow im Schlusssprint mit dem Franzosen Quentin Fillon Maillet gar nur eine Skispitze für Rang zwei gefehlt hatte, trübte ihre Laune kaum. „Es war ein Fight bis zum Ende, wir können sehr zufrieden sein.“ Am Ende lagen die siegreichen Schweden Ella Halvarsson und Sebastian Samuelsson nur 10,2 Sekunden vor dem deutschen Duo.

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Nach dem Ruhetag geht es bereits am Dienstag (16.20 Uhr/ARD und Eurosport) mit dem verkürzten Einzel der Männer weiter. Im Blick wird dabei die viel kritisierte neue Startregelung stehen. Während diese auf dem Papier Spannung bis zum Ende verspricht, die besten Athleten gehen nun erst deutlich später in die Loipe, fürchten eben diese Stars Nachteile bei den Streckenbedingungen. (fa/sid)

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