Merlin Polzin und Loic Fave umarmen Jean-Luc Dompe
  • HSV-Held Jean-Luc Dompé sprintete nach seinem sehenswerten Tor zum 1:0 über den Platz und in die Arme von Co-Trainer Loic Favé (r.) und Interimscoach Merlin Polzin (r.).
  • Foto: IMAGO/Eibner

Total aufgedreht – was hinter dem Jubellauf von HSV-Held Dompé steckte

Christian Eichner staunte rund 45 Minuten nach dem Abpfiff immer noch. „Das habe ich noch nicht so oft gesehen in der Zweiten Liga“, schwärmte der KSC-Trainer von Jean-Luc Dompés Winkelschuss zum 2:1. „Das Tor ist allererste Sahne.“ Es war Teil zwei der Heldenshow, die der Franzose am Sonntag in Karlsruhe darbot. Das erste Ausrufezeichen hatte Dompé schon in der 23. Minute gesetzt, ehe er einen wilden Jubellauf startete.

Vom linken Eck des KSC-Strafraums aus hatte der 29-Jährige in der ersten Hälfte zur HSV-Führung getroffen – überlegt und per Innenseite. Danach drehte Dompé noch einen Halbkreis, setzte ein breites Lächeln auf und lief quer übers Spielfeld, auf Höhe der Mittellinie, und schnurstracks in Richtung rechter Seitenlinie. Dort war auch die Auswechselbank des HSV positioniert. Dorthin zeigte er während seines Jubellaufs mit seinem rechten Zeigefinger.

Polzin über HSV-Profi Dompé: „Nicht zu viel interpretieren“

Und genau dort, direkt vor der Coaching Zone des HSV, fiel er erst Assistent Loic Favé – der wie der Flügelspieler französischer Staatsbürger ist – und dann Interimschef Merlin Polzin in die Arme. „Es war sein Ausdruck und auch ein Stück weit Dankbarkeit, dass er wieder von Anfang an spielen durfte“, erklärte Polzin nach dem 3:1-Erfolg. Ex-Chefcoach Steffen Baumgart hatte Dompé zuletzt beim 2:2 gegen Schalke 04 auf die Bank gesetzt, ihn davor aber noch fünfmal in Serie in die Startelf beordert. Deshalb wollte Polzin die jubelnde Geste auch nicht zu hoch hängen.


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„Man sollte da nicht zu viel reininterpretieren und vermitteln, dass er sich vorher nicht wohl gefühlt hat“, sagte der 34-Jährige und betonte: „Ich möchte auf keinen Fall, dass dieser Eindruck entsteht.“ Was er an guten Tagen an Dompé haben kann, wusste schließlich auch Baumgart. Der Dribbler trieb den 52-Jährigen jedoch regelmäßig in den Wahnsinn – vor allem, wenn er nicht wie vorgegeben mit nach hinten gearbeitet hat – was sich aber besserte.

HSV-Kollegen schwärmen: „Dompé ist ein Topspieler“

„Die Jungs aus dem Trainerteam wissen, dass Jean-Luc ein kleines Schlitzohr ist, den man das eine oder andere Mal besonderer packen muss“, drückte es Polzin aus. Nachdem er Favé und Polzin hinter sich gelassen hatte, fiel Dompé auch einigen Kollegen wie Fabio Baldé und Davie Selke in die Arme. Letzterem legte er in der Schlussphase auch noch den Treffer zum 3:1-Endstand auf (87.). Zwei eigene Treffer und ein Assist in Karlsruhe, insgesamt in dieser Zweitliga-Saison schon fünf Buden und drei Vorlagen: Dompé bleibt gefeierter Unterschiedsspieler des HSV.

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„Dompé ist ein Topspieler“, lobte Ransford Königsdörffer. „Das wissen wir, das wissen die Gegner. Eigentlich muss man den dauernd Mann-decken, aber das schaffen auch nicht alle.“ Der KSC verpasste es am Sonntag mindestens dreimal – zur Freude des HSV. „Der hat heute ein super Spiel gemacht“, setzte Königsdörffer sein Dompé-Lob fort. „Und wir sind froh, dass wir ihn in der Mannschaft haben.“ Was Karlsruhes Trainer Eichner diesmal eher bedauerte.

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