Borkum: Die Klaasohms springen zum Abschluss des Klaasohms 2024 nacheinander von der Säule des Vereins Borkumer Jungens.
  • Borkum: Die Klaasohms springen zum Abschluss des Klaasohms 2024 nacheinander von der Säule des Vereins Borkumer Jungens.
  • Foto: Lars Penning/dpa

Hunderte feiern umstrittenen Borkum-Brauch – Bürgermeister begeistert

Schläge mit einem Kuhhorn gegen Frauen sollte es beim Nikolausbrauch Klaasohm auf Borkum nicht mehr geben. Die Polizei zieht nach dem Fest eine positive Bilanz – auch der Bürgermeister ist zufrieden.

Der Nikolausbrauch Klaasohm auf der Nordseeinsel Borkum, bei dem es zuletzt zu gewaltsamen Übergriffen auf Frauen gekommen war, ist nach Einschätzung von Polizei und Stadt in diesem Jahr friedlich verlaufen. „Wir konnten keine Körperverletzungsdelikte oder körperliche Übergriffe feststellen, die mit dem diesjährigen Klaasohm-Fest in Verbindung stehen“, sagte Malte Hagspihl, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück am frühen Morgen. Es habe eine Sachbeschädigung sowie eine gefährliche Körperverletzung gegeben, die aber nicht im Zusammenhang mit Klaasohm stehe. 500 bis 600 Menschen nahmen am Fest teil.

Borkum: Hunderte feiern Nikolausbrauch Klaasohm

Der Brauch war am Donnerstagnachmittag gestartet. Bei der Tradition, die seit Generationen auf der ostfriesischen Insel gefeiert wird, verkleiden sich am Vorabend vor dem Nikolaustag sechs junge Männer mit Masken, Schafsfellen und Vogelfedern als sogenannte Klaasohms. Gegen Mitternacht sprangen die Klaasohms schließlich von einer meterhohen Säule in eine Menschenmenge – dies gilt als Höhepunkt des Fests.


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Ein Bericht des ARD-Magazins „Panorama“ über die Tradition, deren Bestandteil zuletzt auch das Schlagen von Frauen mit Kuhhörnern war, hatte bundesweit für Empörung gesorgt. In dem Beitrag berichten Borkumerinnen anonym von aggressiven Übergriffen.

Ein Team filmte im vergangenen Jahr, wie die Klaasohms mit einem Kuhhorn Frauen auf den Hintern schlugen. Nach heftiger Kritik hatten die Veranstalter, der Verein Borkumer Jungens angekündigt, den „Brauch des Schlagens“ dieses Jahr abzuschaffen.

Bürgermeister: Borkumer haben Zeichen gesetzt

„Uns ist es heute hier gelungen, einen friedlichen Verlauf der Veranstaltung zu gewährleisten. Wir haben unser polizeiliches Ziel erfüllen können“, sagte der Polizeisprecher. Die Polizei war nach eigenen Angaben mit „starken Kräften“ im Einsatz, um für Sicherheit zu sorgen.

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Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) sagte am späten Abend: „Das war eines der schönsten Klaasohm-Feste, die ich erlebt habe.“ Nachdem klar kommuniziert worden sei, dass Gewalt nicht toleriert werde, habe sich das Fest nun auf den eigentlichen Kern konzentriert.

„Die Borkumerinnen und Borkumer haben heute ein Zeichen gesetzt, wie sehr sie dieses Fest lieben. Es gab eine große Beteiligung“, sagte Akkermann. Das Fest sei friedlich gewesen. (dpa/mp)

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