„Brutale“ Zweite Liga: HSV kann an diesem Spieltag auf Platz elf abrutschen
„Das ist verrückt, definitiv. Natürlich gucken wir heute gerne auf die Tabelle.“ Das sagte Sebastian Schonlau am vergangenen Sonntag nach dem 3:1 in Karlsruhe. Auf Platz zehn waren die Hamburger beim KSC in das Spiel gegangen, nach den 90 Minuten und drei Punkten mehr auf dem Konto war der HSV plötzlich Zweiter. Geht die wilde Achterbahnfahrt an diesem Spieltag weiter? Das ist auf jeden Fall möglich. Im schlechtesten Fall können die Hamburger nach dem 15. Spieltag sogar bis auf Platz elf abrutschen.
Die engste Zweite Liga aller Zeiten – so sieht das Bild bislang aus. Für mehr als die Hälfte der Mannschaften kann es innerhalb eines Spieltages verdammt schnell nach oben und genauso schnell dann auch wieder nach unten gehen. Es ist eine extrem ungewöhnliche Konstellation. Klar ist vor dem 15. Spieltag eigentlich nur: Paderborn wird auch nach dem Wochenende weiter auf Platz eins stehen, Regensburg bleibt Letzter. Zwischen Platz zwei und elf kann es hingegen erneut reichlich Bewegung geben. Das gilt vor allem auch für den HSV, der das Geschehen erst mal tatenlos aus der Ferne verfolgen muss.
Elversberg kann den HSV als erstes überholen
Mit den Spielen Paderborn gegen Schalke und Elversberg gegen Nürnberg wird der 15. Spieltag der Zweiten Liga an diesem Freitag eröffnet. Paderborn ist aktuell mit vier Punkten Vorsprung Tabellenführer und wird diesen Platz unabhängig vom eigenen Ergebnis und den Auftritten der Konkurrenz auch behalten. Elversberg (zurzeit 22 Punkten, Platz sechs) kann hingegen mit einem Sieg gegen Nürnberg direkt den HSV (23 Zähler) von Rang zwei verdrängen.
Am Samstag können dann mit Hannover, Hertha BSC, Kaiserslautern, Karlsruhe und Magdeburg fünf weitere Teams an den Hamburgern in der Tabelle vorbeiziehen. Hannover (23 Punkte) würde dafür schon ein Remis im Heimspiel gegen Ulm reichen. Hertha und Magdeburg (beide 21) müssten die Gastspiele in Fürth und Münster gewinnen. Kaiserslautern und Karlsruhe (beide 23) treffen im direkten Duell aufeinander. Bei einer Punkteteilung würden beide den HSV überholen. Unrealistisch ist das alles nicht.
Steht der HSV vor dem Darmstadt-Spiel auf Platz acht?
Im schlechtesten Fall gehen die Hamburger am Sonntag also als Tabellenachter in das Heimspiel gegen Darmstadt. Und ziemlich trurbulent kann dann auch der Abschluss des 15. Spieltags werden. Mit einem Sieg gegen die „Lilien“ könnte der HSV direkt wieder auf Platz zwei springen. Bei einer Niederlage wäre hingegen im schlechtesten Fall sogar das Abrutschen auf Rang elf möglich. Düsseldorf (22 Punkte, spielt gegen Braunschweig) und Köln (22, spielt in Regensburg) können am Sonntag jeweils mit einem Sieg am HSV vorbeiziehen. Auch dass Darmstadt die Hamburger in der Tabelle überholt, ist theoretisch möglich. Dafür müssten die „Lilien“ allerdings mit vier Toren Unterschied im Volkspark gewinnen.
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Von Platz zwei bis elf ist an diesem Spieltag für den HSV alles möglich. „Das zeigt, wie brutal diese zweite Liga ist. Es geht rauf und runter und das wirklich richtig schnell“, meint Schonlau. Beeinflusst werden kann dabei letztlich immer nur das eigene Ergebnis. Fakt ist, sollte das für den HSV am Sonntag stimmen, würden die Hamburger am Ende des 15. Spieltags wieder auf Platz zwei stehen, auch wenn es vorher und zwischendurch mal ein paar Ränge nach unten geht.