„Machen den nationalen Wettbewerb kaputt“: St. Pauli-Boss Göttlich mit TV-Vorstoß
Eigentlich, und da waren sich im Nachgang des Pokers um die TV-Rechte der Bundesliga alle einig, sei man ganz zufrieden mit dem Ergebnis, dass die DFL mit den Anbietern aushandelte. 1,121 Milliarden Euro spielen die TV-Verträge ab der Saison 2025/26 jährlich bis 2028/29 ein. „Es ist ein starkes Ergebnis durch sehr viel Arbeit“, findet auch St. Pauli-Präsident Oke Göttlich. Überrascht habe ihn die Summe nicht. Dafür sei die Bundesliga und der Fußball in Deutschland zu „wertvoll“. Einfach zur Tagesordnung übergehen will Göttlich deshalb aber nicht.
„Wir müssen nun aber dringend über eine gerechtere Verteilung sprechen“, regt Göttlich, der auch im DFL-Präsidium sitzt, an. Den Grund liefert er gleich mit. „Die Erlöse aus den internationalen Wettbewerben machen den nationalen Wettbewerb kaputt.“ Heißt: Wer international spielt, wird allein dafür schon finanziell honoriert, erhält aber gleichzeitig auch einen größeren Anteil aus dem nationalen Topf. Darüber müsse nachgedacht werden, so Göttlich.
Göttlich will keine Neid-Debatte, aber einen anderen Ansatz
„Es geht dabei nicht um Arm gegen Reich oder um Neid, sondern um die Tatsache, dass die Bundesliga in mehrere Segmente zersplittert ist. Dementsprechend vorhersehbar ist das Tabellenbild“, so Göttlich. Wie ein möglicher, neuer Verteilungsschlüssel der TV-Einnahmen der Bundesliga und 2. Bundesliga aussehen könnte, ließ Göttlich offen.
Das könnte Sie auch interessieren: „Das kann ein Vorteil sein“: St. Pauli hofft auf Sandwich-Chance beim Meister
Klar sei für ihn aber, dass beide Produkte nur so lange so attraktiv seien, so lange sie auch spannend sind. „Wir brauchen einen fairen, professionellen Wettbewerb, um ein spannendes und nachhaltiges Produkt anbieten zu können. Letztendlich eint uns ein Ziel: Dass Bundesliga und 2. Bundesliga gleichermaßen attraktiv für unsere Fans und Partner sind und die Menschen bewegen.“
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.