BVB-Trainer Nuri Sahin in Rage
  • Nuri Sahin war außer sich nach der Strafstoß-Entscheidung für Borussia Mönchengladbach.
  • Foto: imago/Laci Perenyi

„Ein Wahnsinn“: Dortmund und Gladbach hadern beide mit dem VAR

Nuri Sahin war sauer. Nicht auf seine Mannschaft, die auswärts auch im sechsten Versuch nicht gewann, sondern auf den VAR. Also stiefelte der Trainer von Borussia Dortmund nach dem 1:1 (0:0) in Mönchengladbach auf Schiedsrichter Tobias Stieler zu und diskutierte im strömenden Regen. „Ich habe ihm meine Sichtweise erklärt“, sagte Sahin später diplomatisch.

Zu diskutieren gab es nach dem Remis eine ganze Menge. Vor der Pause waren die Gladbacher sauer, wollten zwei Elfmeter, bekamen aber keinen. Nach Schlusspfiff aber sprachen fast alle nur noch über jenen Strafstoß in der 71. Minute, den Gladbachs Kevin Stöger zum Endstand verwandelte.

Kehl kritisiert VAR-Eingriff: „Dann haben wir zehn Elfmeter“

Erfreulich: Auch Stieler stellte sich und verteidigte unter einem Regenschirm stehend seine Entscheidungen. Bei Gladbach stieß er sogar auf Verständnis. „Er hat es wirklich sehr gut erklärt“, sagte Sportdirektor Roland Virkus. Weder das Einsteigen von Ramy Bensebaini noch das Handspiel von Serhou Guirassy mit Elfmeter zu ahnden, sei „im Sinne des Fußballs“ und daher vertretbar gewesen.


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Weit auseinander gingen die Meinungen aber beim späten Ausgleich. Stieler hatte nach einem Zweikampf zwischen Tim Kleindienst und BVB-Verteidiger Pascal Groß zunächst weiterspielen lassen, sich nach Ansicht der TV-Bilder aber umentschieden. Jener Eingriff des VAR stieß auf Unverständnis. „Für mich war das keine klare Fehlentscheidung, und das ist ja eigentlich die Idee des Ganzen. Dann haben wir künftig zehn Elfmeter pro Spiel, die wir diskutieren können“, sagte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl.

Pascal Groß spricht von 50:50-Situation

Der vermeintliche Sünder Groß sah das ähnlich. „Von mir aus kann man sagen, dass es 50:50 ist. Dass dann der VAR eingreift, ist für mich einfach ein Wahnsinn, wirklich verrückt“, sagte der langjährige England-Legionär. Von einer ausgleichenden Gerechtigkeit wollte Kehl nichts wissen: „Sonst machen wir künftig Plus- und Minuskreuzchen auf der Bank.“

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In den Hintergrund geriet da die Tatsache, dass der BVB auch im sechsten Auswärtsspiel der Bundesliga ohne Sieg blieb – nur zwei Punkte, das hatte es zuletzt vor 33 Jahren gegeben. Auch die Führung durch ein Traumtor von Jamie Gittens (65.) reichte nicht. Sahin war mit dem Auftritt dennoch zufrieden. Der BVB habe „dominant“ gespielt, „mit viel Ballbesitz“ und „einigen guten Chancen“.

Beier und Süle füllen das Lazarett des BVB

Bitter aber: Angreifer Maximilian Beier und Verteidiger Niklas Süle mussten angeschlagen vom Feld. Mit Blick auf das schwierige Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen den FC Barcelona könnten erneut Umstellungen nötig sein, vor allem bei Süle sehe es „nicht gut aus“, sagte Sahin.

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Der BVB plagt sich in dieser Saison dauerhaft mit Verletzungen herum, aktuell fehlen etwa Waldemar Anton, Karim Adeyemi und Julian Brandt. Dieses Pech fühle sich „wie ein schlechter Witz“ an, sagte Sahin – und meinte ausnahmsweise nicht den VAR. (sid/mp)

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