Hamburgs Straßenverkehr ist lebensgefährlich: Zahl der Unfalltoten steigt dramatisch
30 Menschen sind in den ersten neun Monaten dieses Jahres bei Verkehrsunfällen in Hamburg ums Leben gekommen. Auch die Zahl der Unfälle insgesamt steigt, wie eine Anfrage aus der Bürgerschaft zeigt.
Die Zahl der Verkehrstoten in Hamburg ist in diesem Jahr deutlich gestiegen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres kamen bereits 30 Menschen ums Leben – ein Anstieg um knapp 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie aus der Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der CDU hervorgeht. Auch die Zahl der Unfälle insgesamt stieg leicht um knapp zwei Prozent auf 48.637.
„Trotz weniger Verkehr in unserer Stadt ist die Anzahl der Unfälle in den ersten drei Quartalen gestiegen“, sagte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. Im August hatte eine Anfrage der CDU an den Senat rückläufige Entwicklungen sowohl beim Auto- als auch beim Radverkehr ergeben, während immer mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzten.
Mehr Unfälle mit Bussen und Fußgängern
„Besonders besorgniserregend sei der Anstieg bei Unfällen mit Bussen und Fußgängern“, sagte Thering. So stieg die Zahl der Unfälle mit Bussen laut Senatsantwort im dritten Quartal dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent auf 735. Bei 353 Verkehrsunfällen waren im selben Zeitraum Fußgänger beteiligt – ein Anstieg um mehr als 13 Prozent.
„Leider gibt es auch bei den Zahlen zu Verletzten und Getöteten keine positive Entwicklung“, sagte Thering. Die Zahl der Schwerverletzten blieb laut Senat mit 531 in den ersten drei Quartalen dieses Jahres nahezu auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Nur bei den Leichtverletzten ist demnach ein Rückgang um sieben Prozent auf 6164 zu verzeichnen.
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„Von der ,Vision Zero‘, also keine Getöteten und Schwerverletzten im Straßenverkehr, ist der rot-grüne Senat meilenweit entfernt“, konstatierte Thering. Rot-Grün habe es „mit seinen Verkehrsmaßnahmen nicht geschafft, Hamburgs Straßen sicherer zu machen“. (dpa)