Mordprozess in Karlsruhe: Ein Justizbeamter nimmt dem Angeklagten die Handschellen ab.
  • Mordprozess in Karlsruhe: Ein Justizbeamter nimmt dem Angeklagten die Handschellen ab.
  • Foto: Uwe Anspach/dpa

„War wie von Sinnen“: Streit um Trennung der Kinder – Mann mit 46 Stichen getötet

Ein Ehepaar wird des Mordes angeklagt. Zum Prozessauftakt lässt der Mann eine Erklärung verlesen – und nimmt alles auf sich.

Im Mordprozess gegen die Eheleute aus dem Kreis Karlsruhe hat der Mann die Tat gestanden. Er habe den Vater seines Schwiegersohns Anfang des Jahres getötet, weil er von diesem bedroht und angriffen worden sei.

Er habe daraufhin den 63-Jährigen mit Pfefferspray besprüht und „wie von Sinnen“ auf diesen eingestochen, hieß es in einer Erklärung, die sein Anwalt vor dem Karlsruher Landgericht verlesen ließ. Hintergrund seien Auseinandersetzungen um die Trennung ihrer Kinder gewesen.

Karlsruhe: Vater des Schwiegersohns erstochen – Mann gesteht

Die Staatsanwaltschaft hat die Tat dem Ehepaar gemeinsam vorgeworfen. Der 51-Jährige und die 45-Jährige hätten laut Anklage das Opfer Anfang des Jahres in einem Waldstück bei Kleinsteinbach (Kreis Karlsruhe) mit Pfefferspray kampfunfähig gemacht. Dann hätten sie ihn mit einem Klappmesser attackiert und durch 46 Stiche und Schnitte getötet.

In der ausführlichen Erklärung nahm der Angeklagte die Tat ganz auf sich. „Ich habe schwer gesündigt“, sagte er. Er bereue die Tat zutiefst und entschuldigte sich bei dem Schwiegersohn. Er allein trage die Verantwortung für das Geschehen.

Bluttat bei Karlsruhe: Tochter hatte sich von Mann getrennt

Ein Spaziergänger hatte die Leiche des 63-Jährigen neben seinem Fahrzeug im Wald entdeckt. Rund zwei Wochen später wurden das verdächtige Ehepaar am Flughafen Straßburg festgenommen.

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Die Tochter der beiden Angeklagten hatte sich im November 2023 nach kurzer Ehe von dem Sohn des getöteten 63-Jährigen getrennt. Der Angeklagte sagte aus, seine Tochter sei von ihrem Mann geschlagen und vom Schwiegervater bedroht worden.

Die Große Strafkammer hat zehn weitere Verhandlungstermine angesetzt. Ein Urteil könnte das Schwurgericht demnach Ende Februar sprechen. Die Kammer hat 14 Zeugen und drei Sachverständige geladen. Als Nebenkläger ist der Sohn des Getöteten einem Gerichtssprecher zufolge am Verfahren beteiligt. (dpa/mp)

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