„Weiß, was die Mannschaft braucht“: Polzin geht bei HSV-Trainerfrage in die Offensive
Jedes Spiel ist zurzeit ein kleines Endspiel für Merlin Polzin – im positiven Sinne. Mit Siegen am Samstag in Ulm und anschließend gegen Fürth (21.12.) könnte der Interimstrainer sich bestens in Stellung bringen, um auch in der Rückrunde Chef zu bleiben. Noch aber ist die Zukunftsfrage auf dem Trainerstuhl ungeklärt. Für alle Beteiligten keine leichte Situation.
Stefan Kuntz hält sich auch weiterhin alle Möglichkeiten offen. Der Sportvorstand, der Polzins Interims-Amtszeit in der Vorwoche bis zur Winterpause verlängerte, schaut sich weiterhin nach einem möglichen neuen Coach um und ist diesbezüglich europaweit aktiv. Bei zahlreichen Kandidaten klingelte in den vergangenen Tagen das Handy.
Polzin beerbte Baumgart als HSV-Trainer
Am Zug aber ist Polzin. Was, wenn der 34-Jährige wirklich beide anstehenden Partien gewinnt und mit zehn Zählern aus vier Spielen in die Winterpause gehe dürfte? Von einer kolportierten Job-Garantie kann nach MOPO-Informationen bislang dann noch keine Rede sein. Aber würde Kuntz wirklich die doch sehr unpopuläre Entscheidung treffen, Polzin noch durch einen anderen Trainer zu ersetzen?
Eine Diskussion, die Polzin naturgemäß wahrnimmt, aber auch vor dem Ulm-Spiel (Samstag, 13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) beiseiteschiebt. „Für mich ist es wichtig, bei mir selbst zu bleiben“, sagte er am Donnerstag und sprach damit auch für seinen Assistenten Loic Favé. Zwischen den Zeilen war allerdings auch deutlich hörbar, dass Polzin sich und seinen Kollegen auch künftig für die richtige Wahl hält. „Ich halte wenig davon, jetzt zu viel in die Zukunft zu denken, sondern ich weiß, dass wir eine gute Arbeit machen“, ließ er wissen. Und weiter: „Ich bin überzeugt davon, dass das auch die richtige Arbeit ist, weil ich auch weiß, was diese Mannschaft braucht.“
Polzin will die HSV-Bosse mit gutem Fußball überzeugen
Polzin harrt der Dinge und will sich nicht zu sehr mit der Jobfrage beschäftigen. „Was am Ende dann herauskommt, müssen an der Stelle andere entscheiden, aber für uns war in der Situation wichtig, dass wir als HSV wieder erfolgreich sein und für einen Fußball stehen wollen, für den die Leute ins Stadion kommen und auf den der HSV dann auch stolz sein kann“, sagt er. „Das ist der Antrieb, der uns Tag und Nacht wachhält.“
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Vorerst geht Polzin seine große Karrierechance mit Feuereifer an. „Alles Weitere werden wir dann in neun oder zehn Tagen sehen“, vermutet er. Spätestens dann liegt der Ball wieder bei Kuntz.
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