19-Jähriger fährt mitten in Hamburg Polizisten um – und muss jahrelang in den Knast
Ein 19-Jähriger war am 15. September 2023 auf der Max-Brauer-Allee (Altona) unterwegs. Er fuhr einen Polizisten an, der vor Ort den Verkehr regelte und beging im Anschluss Fahrerflucht. Ihm wurde versuchter Mord vorgeworfen, da er den Tod des Beamten billigend in Kauf genommen haben soll. Am Freitag wurde das Urteil gefällt.
Der Angeklagte wurde zu einer Jugendstrafe von drei Jahren verurteilt. Das Gericht sprach ihn wegen gefährlicher Körperverletzung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, tätlichen Angriffs auf Verstreckungsbeamte, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und unerlaubten Entfernens vom Unfallort schuldig.
Vorsitzender begründet Urteil gegen 19-jährigen Fahrer
„Es ist notwendig, dass man lernt, Verantwortung für das eigene Fehlverhalten zu übernehmen. Das Tatbild offenbart ein erhebliches Handlungs- und Erfolgsunrecht, insbesondere angesichts der körperlichen und vor allem auch psychischen Folgen für den geschädigten Polizeibeamten, der auch heute noch dienstunfähig ist“, begründet der Vorsitzende Richter das Urteil.
Der Polizist erlitt bei dem Zusammenprall schwere Verletzungen. Er brach sich unter anderem beide Unterarmknochen. Das Gericht kam allerdings zu dem Schluss, dass dem Angeklagten nicht vorgeworfen werden kann, er hätte tödliche Verletzungen des Polizeibeamten billigend in Kauf genommen.
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Ermittlungen ergaben, dass er nur mit einer Geschwindigkeit von 30 km/h unterwegs war. Ursprünglich war von über 70 km/h die Rede. Außerdem wirkten sich das Alter und die damit einhergehende Überforderung mildernd auf das Urteil aus. (mp)