Syrer demonstrieren in Hamburg

Am Hauptbahnhof versammelten sich Hunderte Syrer und Syrerinnen und feierten friedlich die Entmachtung von Machthaber Assad. Foto: Citynews

Nach Umsturz in Damaskus: Syrer wollen in die Heimat zurückkehren

Tausende Syrer sind vor Gewalt und Bürgerkrieg nach Hamburg geflüchtet. Nach dem Umsturz in Damaskus wollen die ersten von ihnen zurückkehren.

Seit dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad am 8. Dezember registrierten die Mitarbeiter der Rückkehrberatung in der Erstaufnahme in Rahlstedt eine gestiegene Nachfrage nach Beratungsterminen für eine freiwillige Ausreise nach Syrien, erklärte Innenbehörden-Sprecher Daniel Schaefer.

Gestiegene Nachfrage um Beratung für eine Rückkehr

In der vergangenen Woche hätten sich sieben Interessenten gemeldet, Einzelpersonen und Familien. Das seien deutlich mehr als sonst. Im gesamten Jahr seien bislang weniger als zehn Syrer aus Hamburg freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt. In der Beratung gehe es nicht mehr um die Entscheidung an sich, sondern um die Unterstützung der Rückkehr.

Der Chef der Übergangsregierung in Damaskus, Mohammed al-Baschir, hatte vor wenigen Tagen an seine geflüchteten Landsleute appelliert: „Syrien ist jetzt ein freies Land, das seinen Stolz und seine Würde wiedererlangt hat. Kommen Sie zurück!“ Im Bürgerkrieg seit 2011 wurden rund 14 Millionen Menschen vertrieben, etwa die Hälfte davon flüchtete ins Ausland.

Rückkehrerer nach Syrien werden von Hamburg gefördert

Die Stadt Hamburg fördert freiwillige Ausreisen von Asylbewerbern, sofern nicht der Bund das schon tut. Rückkehrer nach Syrien bekommen Geld für die Reisekosten. Außerdem kann eine Reisebeihilfe von 300 Euro für Erwachsene und 150 Euro pro Kind gezahlt werden. Im neuen Jahr soll die Beihilfe auf 200 beziehungsweise 100 Euro sinken, dafür kommt eine Starthilfe für den Neuanfang hinzu. Diese beträgt für Erwachsene oder unbegleitete Minderjährige 1000 Euro, für Kinder 500 Euro.

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In Hamburg leben derzeit rund 17.800 syrische Staatsangehörige. Mehr als 10.000 von ihnen sind Flüchtlinge aus völkerrechtlichen, humanitären oder politischen Gründen. Am vergangenen Montag hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge entschieden, über Asylanträge von Menschen aus Syrien wegen der dynamischen Entwicklung vorerst nicht zu entscheiden.

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