Carlo Boukhalfa steht im Nebel.
  • Carlo Boukhalfa und Bremens Anthony Jung am verrauchten Millerntor
  • Foto: WITTERS

„Nein, das ist kein Spaß“: St. Paulis Ärger über die Pyro-Exzesse am Millerntor

Nein, neu ist das Thema wahrhaftig nicht, und über Pro und Contra in Sachen Pyrotechnik in Fußballstadien wird vermutlich auch noch in Monaten und Jahren gestritten. Am Samstagabend aber uferte die Passion der aktiven Fanszenen dergestalt aus, dass es nicht nur vernehmbare Pfiffe von den anderen Tribünen, sondern auch Klagen der direkt Betroffenen gab.

Die zweite Hälfte zwischen dem FC St. Pauli und Werder Bremen hatte gerade begonnen, als beide Fankurven lichterloh zu brennen begannen mit einer dergestalt heftigen Rauchentwicklung, dass an ein Weiterspielen nicht im Ansatz zu denken war. Referee Robert Hartmann (Wangen) bat beide Teams die die Kabine, wo sie über zehn Minuten verweilten, ehe es endlich weiterging.

Bornemann über Pyro-Pause: „Für alle schlecht“

„Nein, das ist kein Spaß“, brachte es Kiezklub-Sportchef Andreas Bornemann unverblümt auf den Punkt. „Das ist für die Spieler unangenehm, dann hast du die Wetterlage dazu und dann geht der Rauch nicht weg.“ Er sei nicht der Fan von Verboten oder noch höheren Strafen, „aber man muss natürlich auch ehrlich sagen, in der Situation ist es für alle schlecht. Das Spiel ist unterbrochen und die Jungs sind aus dem Rhythmus raus“.

Auch Alexander Blessin fand die Pyro-Aktion „suboptimal“

Ähnlich argumentierte Alexander Blessin.  „Das ist sehr ärgerlich“, gestand er. „Ein bisschen Feingefühl in dem Moment und bei dem Wetter hätte ich mir dann schon erwartet.“ Insgesamt sei das alles „sehr unglücklich“ gewesen: „Ich finde es ja schon auch geil für die Atmosphäre“, trotzdem müsse er aufpassen, was er sage. „Das kann schon was Schönes sein, aber in dem Moment ist es einfach jetzt zur Winterzeit, mit dem Wind und der Verletzungsgefahr und gerade wenn wir ein Rückstand aufholen müssen und alles versuchen, einfach suboptimal.“

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Dazu kommt dann natürlich auch noch ein anderer Aspekt, nämlich der monetäre. Dem zwar solide aufgestellten, aber gewiss nicht auf Rosen gebetteten Kiezklub tut jeder Euro weh, den die Aktion – auch vorm Anpfiff hatte es schon so heftig geraucht, dass das Spiel sechs Minuten später begann – am Ende auf jeden Fall kosten wird. Vor allem fehlt das Geld im Zweifel eben auch, wenn es darum geht, den Kader im Winter noch zu verstärken.

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