Patrick Drewes wird am Kopf behandelt

Patrick Drewes wurde zunächst auf dem Platz behandelt, nachdem der Bochumer Torhüter von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden war. Foto: imago/Matthias Koch

„Schmierentheater“: Ex-Schiri-Gräfe erhebt harte Vorwürfe gegen getroffenen Torhüter

Nach dem Feuerzeug-Eklat von Berlin kochen die Emotionen hoch. Bochum-Geschäftsführer Kaenzig verbittet sich Vorwürfe. Diese kommen auch von Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe.

Nach dem Feuerzeug-Wurf von Berlin hat Bochum-Geschäftsführer Ilja Kaenzig Vorwürfe gegen den am Kopf getroffenen VfL-Torwart Patrick Drewes kritisiert. „Die Stimmung war aufgeheizt. Es gab hässliche Kommentare nicht nur auf den Tribünen, sondern auch in den Katakomben, wo Schauspielerei vorgeworfen wurde“, sagte der 51-Jährige bei „Bild TV“. „Da wird eine Täter-Opfer-Umkehr gemacht.“

Ex-Bundesliga-Schiri Gräfe: Keine Verletzung bei Drewes

An der beteiligte sich auch ganz öffentlich der frühere Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe. Der bezeichnete es als „Schmierentheater von Drewes“, dass dieser zu Boden ging, den Platz verließ und anschließend ins Unfall-Krankenhaus in Berlin-Biesdorf gefahren wurde.

Dort hätten die Ärzte weitere Untersuchungen abgelehnt, weil es keine Anzeichen für eine Verletzung gegeben habe, schreibt Gräfe bei X und beruft sich dabei auf „gut informierte Kreise“. Es habe kein Hämatom, keine Hautverletzung, nicht einmal eine Schramme gegeben, behauptet Gräfe, der für seine Aussage in dem sozialen Netzwerk zum Teil scharf kritisiert wird.

VfL-Geschäfsführer Kaenzig wütend über Vorwürfe

Kaenzig hatte bei seiner Kritik Gräfes Ausführungen noch gar nicht kennen können. Der Geschäftsführer des VfL Bochum bezog sich auf „Anwesende in diesem Bereich“ und meinte damit die Katakomben im Stadion. Drewes war am Samstag im Spiel beim 1. FC Union Berlin (1:1) in der Nachspielzeit von einem Feuerzeug aus dem Berliner Block am Kopf getroffen worden. Er konnte nicht weiterspielen.

„Aus unserer Sicht kann es nicht sein, dass ein Spieler von uns getroffen wird und sich dann noch rechtfertigen muss, dass er nicht schwerer verletzt wurde“, sagte der Geschäftsführer. Drewes wurde im Krankenhaus behandelt, nachdem er über Kopfschmerzen und Übelkeit geklagt hatte. Ein Test auf Gehirnerschütterung bei dem 31-Jährigen verlief unauffällig.

VfL Bochum erhebt Einspruch gegen die Spielwertung

Nach langer Unterbrechung hatten die Bochumer das Spiel unter Protest fortgesetzt und wollen nun Einspruch einlegen. „Aus unserer Sicht fand eine Schwächung statt“, sagte Kaenzig. Dafür spiele es auch keine Rolle, wie es zu dem Zeitpunkt stand und wann der Vorfall sich ereignete.

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„Man muss sich nur mal das Szenario vorstellen, das wäre in der 70. Minute passiert. Hätten wir den Ball dann 20 Minuten hin- und hergeschoben?“, fragte er mit Blick auf den Nicht-Angriffs-Pakt, auf den sich beide Teams nach dem Wiederanpfiff geeinigt hatten. Die Bochumer durften nicht mehr wechseln und mussten Stürmer Philipp Hofmann ins Tor stellen. „Ich zeige nicht mit dem Finger auf Union. Das kann jedem passieren. Das kann uns genauso passieren“, sagte Kaenzig. „Aber dafür gibt es ein Regelwerk und dann muss dieses auch Anwendung finden.“ (mp/dpa)

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