Darja Varfolomeev lächelt mit Trophäe in der Hand

Darja Varfolomeev strahlt nach ihrer Ehrung zu Deutschlands Sportlerin des Jahres 2024. Foto: IMAGO/Eibner

Sie kam als Kind nach Deutschland – jetzt ist sie Sportlerin des Jahres

Im Moment des größten Triumphs ihrer Karriere war Darja Varfolomeev, Deutschlands Sportlerin des Jahres 2024, noch völlig ahnungslos. „Ich habe mich nur auf meine Übungen konzentriert, wusste keine Wertung“, sagte sie über den Augenblick, als sie in der Pariser Arena Porte de la Chapelle auch ihren Auftritt mit dem Band bravourös absolviert hatte: „Und dann kam Gold heraus.“

Und zwar ein ganz und gar historisches: Am 9. August 2024 kürte sich Darja Varfolomeev zur ersten deutschen Olympiasiegerin in der Rhythmischen Sportgymnastik. Erst einmal zuvor hatte es in dieser Sportart für Deutschland eine olympische Medaille gegeben. Regina Weber, die Mutter von Fußballstar Leroy Sane, gewann 1984 Bronze. 40 Jahre später schrieb Varfolomeev ein Sportmärchen von neuer Dimension.

Darja Varfolomeev zog als Kind nach Deutschland

2019, da war sie gerade einmal zwölf Jahre alt, zog Varfolomeev allein und ohne Deutsch zu sprechen aus dem fernen Sibirien ins beschauliche Fellbach-Schmiden. Im Heimatland ihres Großvaters erhoffte sie sich, was ihr in Russland fehlte: Eine professionelle Förderung auf dem Weg zur Spitzenathletin in der Rhythmischen Sportgymnastik.

Olympiasiegerin Darja Varfolomeev mit deutscher Flagge und Goldmedaille WITTERS
Olympiasiegerin Darja Varfolomeev mit deutscher Flagge und Goldmedaille
Olympiasiegerin Darja Varfolomeev mit deutscher Flagge und Goldmedaille

Mit 15 Jahren wurde Varfolomeev erstmals Weltmeisterin, mit 16 räumte sie in Valencia 2023 alle fünf WM-Titel im Einzel ab. Das bescherte ihr Ende des Jahres den zweiten Platz bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres, wobei sie nur hauchdünn hinter Biathlon-Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick landete.

Varfolomeev zeigt nach Triumph in Paris Sportsgeist

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2024 aber gab es kein Vorbeikommen an Varfolomeev, inzwischen 18 Jahre alt – und das lag an ihrem grandiosen Auftritt in Paris. Am Reifen, mit dem Ball, mit den Keulen und auch mit dem Band zelebrierte die Teenagerin im Norden der französischen Hauptstadt ihre Weltklasse und bewies danach Sportsgeist: Als ihr Sieg feststand, tröstete Varfolomeev als erstes ihre Teamkollegin Margarita Kolosov, die als viertplatzierte eine Medaille denkbar knapp verpasst hatte.

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Nach der Rückkehr aus Paris ging es für Varfolomeev zurück in die Schule, die sie zuvor ein Jahr lang ausgesetzt hatte. Um sich auf ihren großen Traum zu konzentrieren. Am 9. August 2024 stand fest: Das „Schwänzen“ hat sich gelohnt. (sid/tm)

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