Jackson Irvine guckt ratlos
  • Jackson Irvine weiß, dass die Kiezkicker in den ersten 14 Spielen zu oft mit leeren Händen dastanden
  • Foto: WITTERS

Wie dringend braucht St. Pauli Verstärkungen, Herr Kapitän?

Mit dem derzeitigen Tabellenplatz 15 können die Kiezkicker zufrieden sein und wenn es den Kiezkickern gelänge, auch am Saisonende auf diesem Rang zu stehen, wäre das für den Aufsteiger ein riesiger Erfolg. Die Punktausbeute ist mit aktuell elf Zählern dagegen dürftig, was niemand in den eigenen Reihen bestreitet. „Es sind nicht so viele Punkte, wie wir gerne hätten und vielleicht auch verdient gehabt hätten für unsere Leistungen“, sagt Kapitän Jackson Irvine vor dem letzten Spiel des Jahres beim VfB Stuttgart. Braucht es für mehr Tore, Siege und Punkte und eine erfolgreiche Mission Klassenerhalt im neuen Jahr neue Spieler?

In den vergangenen Wochen hatten diverse Ausfälle der Mannschaft zugesetzt und immer wieder Umstellungen erfordert. Im Offensivbereich fehlten und fehlen Alternativen, was vor allem an der langen Zwangspause von Elias Saad liegt, einem der gefährlichsten Spieler im Kader. Generell mangelt es dem braun-weißen Angriff, dem in bislang 14 Spielen nur elf Tore gelungen sind (Liga-Minuswert zusammen mit Bochum), an Durchschlagskraft.

St. Pauli und die schwierige Suche nach Verstärkungen

Klar ist, dass sich St. Pauli bemüht, den Kader im Winter zu verstärken, wenngleich nicht sicher ist und es auch nicht gesichert sein kann, dass dies auch geschieht, denn es muss erstens sportlich und auch menschlich passen, zweitens eine mehr als wahrscheinliche Verstärkung und nicht nur Ergänzung sein – und drittens bezahlbar sein.

Auf die Frage, ob er beim Thema Wintertransfers eingebunden sei, lacht Irvine auf. „Das ist nicht mein Job“, stellt der Australier klar, dessen Wort intern dennoch Gewicht hat – bei Trainer Alexander Blessin und auch Sportchef Andreas Bornemann.

Jackson Irvine: „Wir glauben an unsere Gruppe“

Niemals würde er öffentlich Spielerverpflichtungen fordern. Demonstrativ spricht der Käpt’n der Mannschaft das Vertrauen aus. „Wir glauben immer an unsere Gruppe. Wir glauben an einander. Ob Spieler kommen oder gehen beeinflusst nicht die Dynamik der Kabine.“

Andreas Albers (r.) und Jackson Irvine feiern das 2:0 in Hoffenheim. WITTERS
Andreas Albers und Jackson Irvine bejubeln ein Tor in Hoffenheim
Andreas Albers (r.) und Jackson Irvine feiern das 2:0 in Hoffenheim.

Der Nachfrage, ob Verstärkungen in der Winterpause dem Team nicht helfen würden, begegnet Irvine mit einem eigenen Ansatz. „Es wird Hilfe kommen durch die Spieler, die zurückkommen werden“, sagt der 31-Jährige. „Uns fehlen drei, vier Spieler, die hoffentlich früher als später wieder dabei sein werden. Das wird sich in vielerlei Hinsicht wie Neuverpflichtungen anfühlen.“

Hoffnung auf baldige Rückkehr von Saad, Metcalfe & Co.

Gemeint sind neben dem bereits erwähnten Saad, der seit Anfang Oktober aufgrund einer schweren Sprunggelenksverletzung mit folgender OP außer Gefecht ist und an seinem Comeback arbeitet, auch Irvines Landsmann und Allrounder Connor Metcalfe, Mittelfeldabräumer Robert Wagner sowie Innenverteidiger Karol Mets, der die vergangenen vier Spiele aufgrund von hartnäckigen Patellasehnenproblemen im Knie verpasst hat.

„Diese Spieler arbeiten sehr hart an ihrer Rückkehr“, betont Irvine, der hofft, dass möglichst viele in der kurzen Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte wieder ins Training integriert und an die Mannschaft herangeführt werden können und im neuen Fußballjahr dann Verstärkungen sein können – von innen. Bei Saad, Metcalfe und Mets darf jedoch bezweifelt werden, dass sie schon im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am 11. Januar wieder einsatzfähig sind.

Zoller droht eine Rückrunde ohne Comeback

Ob Stürmer Simon Zoller, der seit Monaten fehlt und auch nicht auf dem Rasen bei individueller Arbeit oder laufend zu sehen ist, überhaupt nochmal ein Thema wird, ist höchst fraglich. Nicht zuletzt dieser Langzeitausfall dürfte dafür sorgen, dass St. Pauli im Offensivbereich eine personelle Verstärkung anstrebt.

Die Spieler, findet Irvine, sollten sich nicht so viel mit der Frage beschäftigen, ob neue Spieler kommen oder kommen müssen. „Wir fokussieren uns darauf, was wir kontrollieren können“, betont der australische Nationalspieler. Auf dem Spielfeld. Im nächsten und zugleich letzten Spiel des Jahres am Samstag in Stuttgart.

„Wir haben nach wie vor das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein“, sagt Irvine. „Und wir haben das Gefühl, dass wir noch mehr drauf haben.“

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