„Damit es jeder weiß“: Polzin berichtet über seine schwerste HSV-Analyse
Diese 45 Minuten hatten gesessen. Der Auftritt des HSV bei Aufsteiger Ulm (1:1) war im ersten Durchgang ganz weit weg von den eigenen Ansprüchen und quasi deckungsgleich mit zuvor vielen schwachen Leistungen bei ähnlich einzuordnenden Gegnern. Schon nach dem Spiel war Trainer Merlin Polzin unzufrieden mit der Art und Weise der ersten Halbzeit. Das wurde nicht nur in der Halbzeit knallhart angesprochen.
Noch am Sonntag versammelten Polzin und Trainer-Kollege Loic Favé die Mannschaft und den gesamten Staff im Volkspark. „Damit jeder weiß, um was es geht und was uns wichtig ist für unser Spiel“, sagte der 34-Jährige nach dem Dienstagstraining. „Wir haben die Dinge angesprochen, die uns nicht gefallen haben, klar angesprochen.“ Dazu zählt der Interimstrainer die falsche Raumbesetzung und die fehlende Tiefe im Spiel nach vorne.
Polzins System-Umkehr benötigt noch Zeit
Wenn man Polzins Worten lauscht, wird klar, dass seine und Favés Idee vom Fußball im latent Walter’schen 4-3-3-System noch nicht voll und ganz ins Mark der Profis übergegangen ist. „Wir versuchen“, erklärt der Bramfelder, „Schritt für Schritt Dinge anzupassen. Das geht dann nicht von heute auf morgen. Am Ende ist das immer ein Prozess. Der verläuft auch nicht einfach steil nach oben, da gibt es auch kleine Dellen.“
Nach einem Dreivierteljahr mit Baumgart-Fußball benötigt das Team laut Polzin noch etwas Zeit, sich wieder umzugewöhnen. „Uns ist es als Mannschaft dann wichtig, aus diesen Situationen zu lernen. Nur so können wir besser werden.“
Jonas Meffert kann dem HSV gegen Fürth wieder helfen
Erste Verbesserungen will er schon im ersten Training der Woche, bei dem auch Jonas Meffert voll mitwirken konnte und danach grünes Licht fürs Fürth-Spiel als Elfadli-Ersatz erhielt, gesehen haben. Zwischendrin versammelte Polzin die Truppe auf dem Platz und wurde auch mal lauter, ehe er seine Spieler es noch einmal versuchen ließ.
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Polzin will es unbedingt hinbekommen, seine Spieler auf Kurs zu bringen. Dafür hat er aber unter Umständen nur noch das Fürth-Spiel am Samstag (13 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) Zeit. Der eifrige Übungsleiter benötigt von seiner Mannschaft ein klares Zeichen, dass sie willens ist, seine Ansprachen auch in die Tat umzusetzen. Die Überzeugung hat er.