Menschen in orangen Schutzanzügen in Trümmern
  • Rettungsarbeiten nach dem Erdbeben im Inselstaat Vanuatu
  • Foto: VANUATU POLICE FORCE / HANDOUT

Zerstörung im Südpazifik: Mindestens 14 Tote nach Erdbeben in Inselstaat

Nach einem Erdbeben der Stärke 7,3 vor der Küste von Vanuatu im Südpazifik mit bislang 14 Todesopfern suchen Einsatzkräfte am Mittwoch in den Trümmern zerstörter Gebäude weiter nach Überlebenden.

In der Hauptstadt Port Vila arbeiteten Rettungskräfte die Nacht durch, um Menschen aus einem dreistöckigen Geschäft zu bergen, wie der Bewohner Michael Thompson der Nachrichtenagentur AFP per Satellitentelefon sagte. „Wir haben drei Menschen befreit, die eingeklemmt waren. Leider hat es einer von ihnen nicht geschafft.“

Erdbeben in Vanuatu: Suche nach Überlebenden geht weiter

Rund 80 Menschen, darunter Polizisten, Rettungskräfte und Freiwillige, seien an den Rettungsarbeiten beteiligt gewesen, fuhr Thompson fort. Am Mittwochmorgen hätten sie drei verschüttete Menschen gehört, die ihnen signalisierten, dass sie am Leben seien.

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Das Erdbeben hatte sich am Dienstag ereignet. Wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte, wurde das Beben im Meer etwa 30 Kilometer westlich von Port Vila registriert. Es folgten mehrere Nachbeben, eine Tsunami-Warnung wurde nach kurzer Zeit wieder aufgehoben. Australien und Neuseeland kündigten an, zur Unterstützung am Mittwoch medizinische und Suchteams einzufliegen.

Bislang 14 Tote nach Erdbeben in Vanuatu gemeldet

Nach Angaben des Katastrophenschutzbüros von Vanuatu wurden bislang 14 Todesopfer gemeldet. Sechs der bestätigten Toten seien bei einem Erdrutsch zu Tode gekommen, vier in dem zusammengestürzten Geschäft, erklärte die Regierung in einer aktualisierten Opferbilanz am Mittwoch, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Vier weitere Tote wurden demnach aus dem Krankenhaus von Port Vila gemeldet.

Mehrere Gebäude in der Hauptstadt Port Vila wurden beschädigt. Das Erdgeschoss eines vierstöckigen Gebäudes, das von den diplomatischen Vertretungen der USA, Frankreichs, Großbritanniens, Australiens und Neuseelands genutzt wurde, wurde durch das Beben zerstört.

Schäden am größten Krankenhaus in Vanuatu

Der Katastrophenschutz sprach von „schweren strukturellen Schäden“ an mindestens zehn Gebäuden, darunter auch am größten Krankenhaus. Zwei große Wasserrückhalte, aus denen Port Vila versorgt wird, seien „komplett zerstört“ worden, hieß es unter anderem weiter. Der Flughafen war demnach „nicht betriebsbereit“, konnte aber ankommende humanitäre Hilfe abfertigen.

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Nach Schätzungen des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) könnten 116.000 Menschen von den schlimmsten Auswirkungen des Erdbebens betroffen sein. Von Thompson veröffentlichte und von AFP überprüfte Videos zeigten eingestürzte Gebäude und Straßen, die von Glassplittern und Trümmern übersät waren.

Die nordöstlich von Australien gelegene Inselgruppe mit 320.000 Bewohnern liegt auf dem sogenannten Pazifischen Feuerring, an dem tektonische Platten aufeinander stoßen, weswegen Erdbeben dort häufig sind. Zudem leidet der Inselstaat unter dem Anstieg des Meeresspiegels infolge des Klimawandels. (dpa/mp)

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