Schonlaus HSV-Kritik: Einige Spieler gehen nicht ans Limit
Das Jahr ist auf der Zielgeraden, Weihnachten steht vor der Tür. Das spürt man auch beim HSV. Besinnlich geht es zwar noch nicht zu, dafür steht sportlich noch zu viel auf dem Spiel. Für Mannschaft und Trainer geht es in der Woche vor der letzten Partie des Jahres gegen Fürth (13 Uhr/Liveticker auf MOPO.de) um viel. Weihnachtlich wurde es am Dienstagabend aber doch, als die HSV-Stiftung zum Weihnachtstag ins Volksparkstadion einlud. Kapitän Sebastian Schonlau blickt dabei aber auch auf ein Problem des HSV.
Auch in diesem Jahr sammelte die Stiftung Weihnachtswünsche von über 1500 Kindern und Jugendlichen ein, die von HSV-Fans erfüllt wurden. Am Dienstagabend wurden die Geschenke schließlich stellvertretend an soziale Organisationen überreicht, welche die Kinder und Jugendliche betreuen. Weihnachtsstimmung im Volkspark, auch Schonlau warf einen Blick auf die Zeit nach dem Fürth-Spiel: „Ich verbringe Weihnachten ganz klassisch, ganz traditionell zu Hause mit meiner Familie.“ Heißt in Paderborn.
Schonlau genervt von fehlender Konstanz
Vorher will und muss er mit seinen HSV-Kollegen nicht nur gegen Fürth performen, sondern dafür auch ein Problem lösen. Zu selten gelingt den Rothosen über 90 Minuten eine konstant gute Leistung. In Ulm war es die erste Halbzeit, die verpennt wurde, zuvor waren es häufig die zweiten 45 Minuten. Das Ziel ist Konstanz über die volle Spielzeit. „Am Ende ist es ganz, ganz wichtig, dass wir das schaffen. Sicherlich versuchen wir vieles, auch jetzt schon vor Ulm haben wir es wieder viel thematisiert“, sagt Schonlau: „Nichtsdestotrotz, wir haben es bis dato noch nicht dauerhaft geschafft, es deutlich besser zu machen. Das gilt es uns anzukreiden bis wir am Ende des Tages oder irgendwann dann hoffentlich den Sprung schaffen werden, auch diese Spiele besser zu gestalten.”
Die eine Ursache gibt es laut Schonlau dafür nicht. Aber: Einen Faktor hat der 30-Jährige ausgemacht. „Wenn wir merken, es läuft nicht ganz so, versucht natürlich jeder etwas, was aber dann teilweise nicht immer der Mannschaft hilft, weil du musst es kompakt und gemeinsam versuchen. Sonst macht jeder so ein bisschen sein eigenes Ding. Und das ist sicherlich ein Punkt, an den wir anknüpfen müssen.“
Schonlau: Einige kommen nicht ans Maximum
Warum es die Mannschaft wiederholt nicht schafft, ihr zweifelsohne großes Potenzial abzurufen, weiß Schonlau auch nicht. Auf seine Kollegen blickt er dabei aber durchaus kritisch: „Wir haben im Moment einige Spieler, die sicherlich nicht an ihrem Leistungsmaximum, zumindest nicht dauerhaft spielen. Sie lassen es immer mal wieder aufblitzen.“
Jetzt geht es am Samstag darum, dieses Potenzial über 90 Minuten auf den Platz zu bringen und mit einem Sieg in die Weihnachtspause zu gehen. Ein überzeugender Sieg dürfte auch den Kredit von Interimstrainer Merlin Polzin erhöhen. „Er weiß schon, wie er uns anpacken muss und wie er uns greifen muss“, lobt Schonlau: „Aber in erster Linie sind wir selber angefressen davon, weil das kann ja nicht unser Anspruch sein, am Ende des Tages mit 25 Punkten hier zu stehen.“
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Und das ist schließlich gleichbedeutend mit der schwächsten Zweitliga-Statistik des HSV bisher. Auch ein Sieg gegen Fürth würde an der schlechtesten HSV-Hinrunde im Unterhaus nichts ändern, aber er würde zumindest auch für eine besinnlichere Weihnachtszeit im Hause Schonlau sorgen.