Lindsey Vonn winkt nach ihrer Zieleinfahrt den Zuschauern zu.
  • Lindsey Vonn freute sich über ihr Comeback nach über 2000 Tagen.
  • Foto: imago/GEPA pictures

Nur „Verarschung“? Ski-Star Vonn schlägt nach heftiger Kritik zurück

Lindsey Vonn winkte gelöst ins Publikum und strahlte mit der Sonne in St. Moritz um die Wette. Das Lächeln wollte der einstigen Speed-Queen gar nicht mehr aus dem Gesicht weichen, so groß war die Erleichterung nach ihrer Rückkehr in den alpinen Ski-Weltcup – ganze 2141 Tage nach ihrem bislang letzten Rennen. Zum ganz großen Wurf hatte es nicht gereicht, doch wer hatte das schon erwartet? Vonn freute sich bei Kaiserwetter im Engadin auch über Rang 14 wie eine Schneekönigin.

„Ich denke, das war der perfekte Start“, sagte die 82-malige Weltcupsiegerin zufrieden bei Eurosport: „Es fühlt sich so gut an, wieder die Nerven, die Schmetterlinge und das Adrenalin zu haben und sich selbst zu pushen“. Dabei hatte sich Vonn nach fast sechs Jahren Pause auch erst wieder an den Weltcup-Zirkus gewöhnen müssen, wie sie zugab. „Ich war ein bisschen gestresst“, sagte sie mit einem Lächeln: „Das hatte ich schon lange nicht mehr.“ 

Hütter siegt in St. Moritz vor Gut-Behrami

Am Ende lag Vonn im Ziel 1,18 Sekunden hinter Tagessiegerin Cornelia Hütter (Österreich), die vor Lara Gut-Behrami aus der Schweiz und der Italienerin Sofia Goggia triumphierte. Mit einem besseren ersten Sektor, nach dem Vonn bereits eine halbe Sekunde zurück lag, wäre für die 40 Jahre alte US-Amerikanerin sogar ein Top-10-Ergebnis möglich gewesen.


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Die deutschen Starterinnen mussten sich mit derartigen Rechnungen nicht aufhalten. Emma Aicher (Mahlstetten) belegte knapp hinter Vonn den 16. Rang, Kira Weidle-Winkelmann kam auf Platz 22. „Ich hab mir viel vorgenommen, aber das Vertrauen war einfach nicht ganz so da“, sagte die WM-Zweite von 2021 in der ARD: „Es war extrem schwierig heute für mich“. Sie wolle das Rennen nun „abhaken, schauen, was man besser machen kann – und dann morgen wieder angreifen.“

Vonn startet am Sonntag erneut im Super-G

Am Sonntag (11 Uhr/ARD und Eurosport) steht in St. Moritz ein weiterer Super-G auf dem Programm. Auch bei diesem will Vonn an den Start gehen – und die Zweifler weiter eines Besseren belehren. Ihre geplante Rückkehr in den gefährlichen Speed-Disziplinen war in den vergangenen Wochen von teils heftiger Kritik begleitet worden – auch, weil Vonn mittlerweile mit einem künstlichen Kniegelenk an den Start geht. „Wenn sie das wirklich macht, hat sie einen Vollschuss“, sagte zum Beispiel die österreichische Ski-Legende Franz Klammer. Und die deutsche Ski-Ikone Markus Wasmeier befand: „Meiner Meinung nach ist das nur eine Show. Das grenzt an Verarschung.“

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„Sie kann doch machen, was sie will. Wenn sie zurückkommen will, soll sie zurückkommen. Solche Gesichter braucht der Skisport“, hielt ARD-Experte Felix Neureuther dagegen. Vor allem, weil Vonn am Samstag mit Ausnahme des ersten Sektors mit der Spitze mithalten konnte. „Da sieht man mal, was die für ein Potenzial hat“, schwärmte Neureuther: „Es ist ein großartiges Comeback.“ (sid/mp)

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