Nach der Todesfahrt von Magdeburg: Hamburg reagiert
Nach der Todesfahrt von Magdeburg hat die Polizei ihre Präsenz in Hamburg erhöht. Bürgermeister Tschentscher zeigt sich erschüttert von der Tat mit mindestens fünf Toten und mehr als 200 Verletzten.
Nach der Tat in Magdeburg mit mindestens fünf Toten und mehr als 200 Verletzten hat die Polizei in Hamburg ihre Präsenz auf Weihnachtsmärkten vorsorglich erhöht und Sicherheitsvorkehrungen kontrolliert. Gleichzeitig teilte sie über die Plattform X mit: „Nach den Ereignissen von Magdeburg liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Erkenntnisse vor, die eine veränderte Sicherheitslage in Hamburg begründen.“ Politikerinnen und Politiker aller Bürgerschaftsfraktionen zeigten sich entsetzt.
50-jähriger Taleb A. nach Tat festgenommen
Bisherigen Ermittlungen zufolge war der aus Saudi-Arabien stammende Islam-Kritiker Taleb A. am frühen Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in die Menschengruppe gerast.
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Der 50-Jährige soll bei seiner Todesfahrt einen Flucht- und Rettungsweg genutzt haben, wie Magdeburgs Polizeiinspektions-Direktor Tom-Oliver Langhans berichtete. Der Arzt aus Bernburg war unmittelbar nach der Tat festgenommen worden. Nach Einschätzung des Leitenden Oberstaatsanwalts Horst Walter Nopens könnte er aus Unzufriedenheit über den Umgang mit Flüchtlingen in Deutschland gehandelt haben.
Bürgermeister Tschentscher erschüttert
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) zeigten sich erschüttert über die Todesfahrt in der Hauptstadt von Sachsen-Anhalt. „Das Attentat wenige Tage vor Weihnachten ist eine Tragödie für die Betroffenen & ein Angriff auf unsere freiheitliche Gesellschaft“, erklärte Tschentscher am Samstag auf der Plattform X.
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Fegebank schrieb am Freitag nach der tödlichen Attacke auf X, die entsetzlichen Bilder erschütterten sie zutiefst. „War gerade mit den Kindern auf dem Weg zu meinen Eltern, als wir die furchtbaren Nachrichten hörten.“ Sie denke an die Toten, Verletzten und ihre Familien. „Was für eine abscheuliche Tat“, erklärte die Linken-Fraktionsvorsitzende Cansu Özdemir auf Facebook. „Meine Gedanken sind bei den Opfern (…), den Verletzten und ihren Angehörigen.“
CDU hofft auf Aufklärung seitens der Sicherheitsbehörden
CDU-Fraktionschef Dennis Thering sagte am Samstag, es sei schier unfassbar, dass ein Mensch, der offenbar seit vielen Jahren hier lebe und arbeite, zu solch einer Tat fähig gewesen sei. „Wir hoffen, dass die weiteren Ermittlungen Licht ins Dunkel bringen und dabei auch geklärt wird, warum der mutmaßliche Täter nicht früher aufgefallen ist.“
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Der Vorsitzende der AfD-Bürgerschaftsfraktion, Dirk Nockemann, sprach von einem Staatsversagen ungeheuren Ausmaßes. „Es ist schleierhaft, wie dieser Mann den Sicherheitsbehörden entgehen konnte.“ (dpa/mp)