Emotionale Botschaft! So reagiert Müller auf seinen Fehlschuss und das EM-Aus
Er wusste genau, was er da angerichtet hatte. Thomas Müllers Schuss war gerade erst links am Pfosten der Engländer vorbeigezischt, da sank der Angreifer schon auf die Knie und raufte sich die Haare. Dahin war sie, die große Ausgleichschance. Wieder kein Müller-Tor bei einer EM. Und eine Durstrecke, die eigentlich kaum noch zu fassen ist.
Es mag irgendwie nicht passen mit Müller und der EM. 15 Mal kam er bei den Turnieren 2012, 2016 und 2021 zum Einsatz – kein einziges Mal gelang dem sonst so treffsicheren Bayern-Star ein Tor. Es ist zum Verrücktwerden …
Dabei konnte er einem Treffer kaum noch näher kommen, als in dieser 81. Minute gegen England. Auf und davon marschierte Müller nach Kai Havertz’ Pass, nicht mehr einzuholen von der gesamten Deckung des Gegners. Sein Schuss aber sauste an Jordan Pickfords Gehäuse vorbei. Aus der Traum vom ersten Müller-Tor. Und wenig später dann auch vom Weiterkommen der Deutschen bei dieser EM.
Löw nimmt Müller wegen vergebener Chance in Schutz
„Wenn solche Dinge dann passieren, wie bei der Chance von Thomas Müller, dann muss man das halt auch mal akzeptieren“, erklärte Bundestrainer Jogi Löw. „Normalerweise macht er da auf jeden Fall ein Tor draus. Das hätten wir gebraucht, aber da kann ich ihm keinen Vorwurf machen.“
Müller, der als Antreiber gemeinsam mit Mats Hummels vor dem Turnier zurückgeholt wurde, versagten im entscheidenden Moment die Nerven. Insgesamt erfüllte er die Aufgabe, die ihm bei diesem Turnier zugedacht wurde. Und doch bleibt er, der bei Weltmeisterschaften zehn Mal traf, der EM-Unvollendete.
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Auf Instagram beschreibt Müller seine Gefühlslage: „Da war er, dieser eine Moment, der dir am Ende in Erinnerung bleibt, der dich Nachts um den Schlaf bringt. Für den du als Fußballer arbeitest, trainierst und lebst. Dieser Moment, wenn du es alleine in der Hand hast, deine Mannschaft in ein enges KO-Spiel zurückzubringen und eine ganze Fußballnation in Ekstase zu versetzen. Diese Möglichkeit zu bekommen und sie dann ungenutzt zu lassen, tut mir verdammt weh.“ Er nimmt sich selbst in die Verantwortung und entschuldigt sich nicht nur bei seinen Mitspielern und seinem Trainer, die ihm „allesamt das Vertrauen geschenkt haben genau dann zur Stelle zu sein“, sondern auch bei den „Deutschland-Fans da draußen, die während dieser EM trotz schwieriger Vorzeichen zu uns gehalten und uns unterstützt haben“.
Und nun? Auch unter Löws Nachfolger Hansi Flick könnte Müller noch eine Rolle spielen, die Entscheidung darüber aber muss erst noch fallen. Bei der Heim-EM 2024 aber ist der Angreifer bereits 34 Jahre alt. Ob er dann noch dabei sein wird?