Jetzt soll Kultur in leere Hamburger Geschäfte einziehen
In Hamburg stirbt der Einzelhandel, immer mehr Läden stehen leer – nun soll dies mit Hilfe der Kultur aufgefangen werden. Der Senat hat ein Programm aufgesetzt, das Handel und Kreative zusammenbringen möchte.
Neun Millionen Euro lässt die Stadt dafür springen. Ziel des Fonds: Leerstehende Verkaufsflächen sollen von Künstler:innen und Kreativen zwischengenutzt werden. Für sehr günstige Konditionen können Kulturschaffende sich einmieten und Hamburgs Quartiere bereichern. Dadurch sollen unter anderem Leerstandskosten minimiert werden.
Hamburg: Kreative sollen von Leerstand profitieren
Der Senat erhofft sich, dass sich auf den leerstehenden Flächen von Kunstaustellungen bis zum Pop-up-Store demnächst alle möglichen kreativen Orte finden lassen. Quartiere sollen dadurch attraktiver, vielfältiger und belebter, Kreative und ihre Arbeiten und Angebote sichtbarer werden.
Kultursenator Carsten Brosda (SPD) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) stellten die Pläne am Mittwoch im Hanseviertel vor.
Partnerschaft von Einzelhandel, Immobilienwirtschaft und Kreativen
„Temporär leerstehende Flächen müssen kein trauriger Anblick bleiben, sie können kreativ und kulturell genutzt werden“, sagte Dressel. Das sei eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Kultursenator Carsten Brosda (SPD) ergänzte: „Durch eine gute Partnerschaft von Einzelhandel, Immobilienwirtschaft und Kreativwirtschaft gewinnt unsere Stadt an Attraktivität und Künstlerinnen und Künstler und Kreative können den Raum bekommen, den sie zur Umsetzung ihrer Projekte dringend benötigen.”
Das könnte Sie auch interessieren: Wie geht es weiter mit der Hamburger Innenstadt?
Der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) und die Hamburg Kreativ Gesellschaft haben für den Fonds ein Förderprogramm entwickelt. Das Programm unter dem Namen „Frei_Fläche: Raum für kreative Zwischennutzung“ zahlt unter anderem Zuschüsse an kreative Nutzerinnen und Nutzer, die dadurch für die Zwischennutzung nur einen Kostenbeitrag in Höhe von 1,50 Euro pro Quadratmeter im Monat aufbringen müssen. Die ersten Förderanträge können voraussichtlich ab Mitte Juli gestellt werden. Der Fonds ist bis Ende 2022 befristet. (mp/dpa)