Traum-Finale! Darts-Wunderkind will nach Machtdemonstration „ein bisschen chillen“
Auf dieses Spiel hat die Darts-Welt gewartet. Nach 94 absolvierten Partien wartet zum Abschluss der WM der Höhepunkt: Das Aufeinandertreffen der beiden Pfeile-Schwergewichte Luke Littler und Michael van Gerwen. Das Finale am Freitag (21 Uhr/DAZN und Sport1) wird entweder die vierte Krönung für den jahrelangen Dominator van Gerwen bringen – oder den endgültigen Durchbruch für Teenager Littler, der mit 17 Jahren zum jüngsten Weltmeister der Geschichte werden kann.
„Das ist jetzt schon ein atemberaubendes Turnier für mich. Ich bin so glücklich, dass ich das heute gewonnen habe. Ich kann es gar nicht abwarten“, sagte Littler nach dem glatten 6:1 über Stephen Bunting. Zuvor hatte der Niederländer van Gerwen (35) beim 6:1 gegen Chris Dobey genauso überzeugt. „Es wird verdammt gut“, prophezeite Littler, der als Favorit gilt.
„Offensichtlich spiele ich noch viel besser als letztes Jahr, die vielen Titel über das Jahr haben dazu beigetragen. Aber natürlich schaut man auf den größten Titel“, sagte er weiter. „Ich bin heiß auf meinen ersten WM-Titel.“
Erinnerungen ans WM-Finale 2013: Van Gerwen vs. Taylor
Ein wenig erinnert das Duell zwischen van Gerwen und Littler an das WM-Finale im Jahr 2013. Damals traf Rekord-Champion Phil Taylor nach jahrelanger Dominanz auf den noch unvollendeten van Gerwen, der nach seinem Premierentitel bei der WM strebte. Taylor siegte mit 7:4, doch im Folgejahr begann die Regentschaft des Niederländers.
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Van Gerwen hat neben seinen drei WM-Titeln auch andere Majors wie die EM (vier Titel), das World Matchplay (drei) und die Players Championship Finals (sieben) mehrmals gewonnen. Littler kann sich nicht eines solchen Schatzes an Erfolgen rühmen, was schlicht daran liegt, dass er gerade seine Debütsaison auf der PDC-Tour hinter sich bringt.
2024 wurde Littler nur von Luke Humphries überboten
Und die lief herausragend für Luke „The Nuke“ (die Atombombe) Littler, wie sein Spitzname lautet. Nach seinem sensationellen WM-Finaleinzug im Vorjahr holte sich der englische Youngster direkt die Titel in der Premier League und im Grand Slam of Darts. Einzig der entthronte Weltmeister Luke Humphries hat 2024 mehr Preisgeld eingespielt als Littler. Van Gerwen hingegen holte im Kalenderjahr überhaupt keinen Major-Titel.
Beide Endspiel-Teilnehmer hatten nicht den härtesten Weg ins Finale. Van Gerwen meisterte an Neujahr die größte Prüfung, als er den exzellenten Callan Rydz bei einem hochklassigen 5:3 besiegte. Littlers Reifeprüfung war eine Runde zuvor das Achtelfinale gewesen, in dem er gegen Landsmann Ryan Joyce beim 4:3 einen vorzeitigen K.o. abwenden konnte. Insgesamt waren Littler und van Gerwen neben Überraschungsmann Rydz die konstantesten Spieler der WM.
Van Gerwen und Littler siegten je sechsmal gegeneinander
Zwölfmal spielten die beiden Widersacher im Jahr 2024 gegeneinander. Sie duellierten sich unter anderem in Bahrain, Berlin und Blackpool. Littler gewann sechs Vergleiche, van Gerwen ebenso. Beim World Matchplay, nach der WM das zweitwichtigste Turnier der Saison, setzte sich van Gerwen klar mit 10:6 durch.
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Littler postete damals eine Instagram-Story mit einem Foto von einem Mülleimer und schrieb dazu: „Peinlich.“ Weniger als ein halbes Jahr später hat er auf der größten Darts-Bühne der Welt im bedeutendsten Match des Jahres die Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Der Weltmeister erhält die rund 23 Kilogramm schwere Sid-Waddell-Trophy und ein Preisgeld von umgerechnet rund 600.000 Euro. Und was macht Littler bis dahin? Am Freitag werde er tagsüber „ein bisschen chillen“, ehe es am Abend so richtig „abgehen“ soll. (dpa/sid/mp)