Rund 125 Retter bekämpften den Großbrand an der Schule in Lohbrügge.
  • Rund 125 Retter bekämpften den Großbrand an der Schule in Lohbrügge.
  • Foto: Lenthe-Medien

Nach Großbrand an Hamburger Schule: Etliche Gefahren auch am Dienstag

Die Hamburger Feuerwehr hatte am Montagabend alle Hände voll zu tun: Neben zahlreichen Sturmeinsätzen brachen fast zeitgleich zwei Großbrände aus. Das Feuer an einer Bergedorfer Schule beschäftigte die Einsatzkräfte auch am Dienstag weiter: Ein Baukran auf dem Schulgelände drohte einzustürzen.

Gegen 19.30 Uhr – und damit nur zehn Minuten nach der Alarmierung zum Großbrand in Ottensen – wurde zunächst ein brennender Container an der Schule am Otto-Schumann-Weg gemeldet. Noch bevor die ersten Löschfahrzeuge am Einsatzort waren, hatten sich die Flammen über Planen an einem Baugerüst rasant ausgebreitet. Der Schulbetrieb? Erst einmal eingestellt.

Grundschule Mendelstraße: Schulneubau in Flammen – 125 Retter im Großeinsatz

Schon auf der Anfahrt sah der Zugführer des Löschzugs der Feuerwache Bergedorf Flammenschein sowie eine große Rauchwolke und forderte Verstärkung an. Der noch nicht eröffnete, größtenteils aus Holz bestehende und rund 80 mal 80 Meter große Neubau der Grundschule Mendelstraße stand lichterloh in Flammen, die größte Gefahr: Durch den Sturm gab es starken Funkenflug, der weitere Gebäude bedrohte und gleichzeitig die Löscharbeiten erschwerte.

Insgesamt rund 125 Einsatzkräfte versuchten, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Das Dach stürzte ein, ein auf dem Gelände stehender Kran musste am Dienstag gesichert werden, damit er nicht ebenfalls umstürzt. „Eine weitere Gefahr ging durch auf dem Gebäude befindliche Acetylenflaschen aus“, sagte Feuerwehrsprecher Lorenz Hartmann.

Großbrand in Lohbrügge: Schule fällt aus

Anwohner wurden über die Warn-App Nina dazu aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten – der Wind sorgte für immense Mengen Rauch. Teile des Baugerüsts wurden schließlich entfernt, um das Feuer besser bekämpfen zu können. Vom Technischen Hilfswerk (THW) wurde ein Bagger angefordert, um Gebäudeteile einreißen zu können: „Dadurch konnte ein gezielter Löschangriff vor allem auf der Westseite des Gebäudes durchgeführt werden“, hieß es.

Die Feuerwehr war noch bis in die Morgenstunden mit dem Brand beschäftigt. Verletzt wurde niemand.

Nach Schulbrand: Baukran drohte umzukippen

Doch auch am Dienstag kehrte keine Ruhe ein. Der Regen sorgte für das nächste Problem: Der Boden wurde durch den Niederschlag soweit aufgeweicht, dass ein Baukran drohte umzukippen, erklärte ein Feuerwehrsprecher der MOPO. Der Bereich wurde am Nachmittag sicherheitshalber abgesperrt. Am Mittwoch soll der Kran dann von der Feuerwehr abgebaut werden.

Schulsenatorin Ksenija Bekeris war vor Ort

Noch mindestens bis Ende der Woche wird der Schulbetrieb ausgesetzt, heißt es aus der Behörde. „Die Schulsenatorin war vor Ort und hat sich einen Überblick verschafft“, sagte der Sprecher der Schulbehörde. Unter anderem müsse geklärt werden, wie stark das alte Schulgebäude durch die Rauchentwicklung in Mitleidenschaft gezogen wurde.

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Noch vor Kurzem konnten Eltern den Rohbau der Grundschule besichtigen. Im Sommer sollte das neue Gebäude eigentlich fertiggestellt werden. Die Stadt hat rund 12,8 Millionen Euro in den Neubau investiert – wie viel davon zu retten ist, ist derzeit völlig unklar.

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