Arrivederci, Eurocup! Towers nach Venedig-Pleite ohne Play-Offs-Chance
Diese Aufholjagd kam zu spät. Die Veolia Towers Hamburg wachen zu Hause im Eurocup erst in der zweiten Halbzeit auf und verlieren gegen Umana Reyer Venice. Im zweiten Spiel der Woche – zwei Tage nach dem Sieg in Bamberg – lassen die Türme in der ersten Halbzeit 57 Punkte zu und unterliegen dem italienischen Team am Ende mit 77:90. Damit ist auch die letzte Minimalchance auf die Eurocup-Playoffs dahin.
Die bittere Nachricht vor dem Anpfiff verkündeten die Wilhelmsburger selbst. Bereits in den vergangenen Spielen musste Trainer Benka Barloschky auf Benedikt Turudic und Zsombor Maronka verzichten. Nun die bittere Gewissheit, beide Big Men werden den Towers mehrere Monate fehlen. Sowohl Turudic (Bandscheibenproblem) als auch Maronka (Knöchelverletzung) wurden bereits operiert – ein Einsatz von Turudic in dieser Saison gilt als eher unwahrscheinlich.
Über 20 Punkte Rückstand zur Pause
Keine neue Situation für Barloschky, der seine Towers entsprechend auf das Spiel einzustellen versuchte. Einmal mehr erklärte der 37-Jährige das Rebounding als entscheidendes Duell des Spiels, welches zugleich ein Problemfeld der Towers ist. Und wieder einmal taten sich die Wilhelmsburger schwer – die physische Spielweise der Italiener stellte die Towers immer wieder bei den Defensiv-Rebounds vor Probleme. Nach fünf Minuten kam dann Neuzugang Fabian Giessmann ins Spiel – und verschaffte Center Kur Kuath eine Verschnaufpause.
Die Frage nach den Kräften stellte sich ohnehin schon vor dem Spiel. „Die sind müde, das ist klar“, merkte Barloschky vor der Begegnung an. Dieser verteilte auch fleißig Spielminuten – elf der der zwölf eingesetzten Spieler spielten mindestens zehn Minuten. Mit dem erfolgreichen Spiel in Bamberg vor zwei Tagen und dem nächsten wichtigen BBL-Spiel in zwei Tagen war die Relevanz des Eurocup-Spiels für die Towers fraglich.
„Ich empfinde das als Privileg, diese drei Spiele spielen zu dürfen“, so Barloschky über die intensive Woche. Dennoch zeigte sich bereits zum Ende des ersten Viertels eine klare Spielrichtung ab – 17:30 für Venedig nach zehn gespielten Minuten. Bis zur Halbzeit wuchs der Vorsprung sogar auf über 20 Punkte an (36:57). „Gefühlt war in den ersten beiden Vierteln zu viel Frustration im Team. Da ging der Blick zu häufig hoch aufs Scoreboard“, erklärt der Trainer nach Abpfiff die schwache erste Hälfte.
Towers besser im dritten Viertel – doch das reicht nicht
Fast im Gleichschritt ging es im dritten Viertel weiter. Allerdings fanden die Towers nun öfter den Weg zum Korb. Die nachlässige Verteidigung der Italiener wurde von den Türmen direkt bestraft. Einen kleinen Lauf der Wilhelmsburger unterbrach Venedigs Coach Neven Spahija sofort. 65:76 hieß es am Ende des dritten Viertels und die 1416 Fans belohnten die Verkürzung des Rückstandes lautstark.
Ein beeindruckender Dunk von Jordan Barnett brachte die Towers erstmals seit dem ersten Viertel wieder unter zehn Punkte – ein erster Glaube an ein Comeback kam auf. „Das zeigt, dass wir wachsen. Wir hätten das Spiel auch mit 40 Punkten verlieren können. Aber es zeigt, dass wir seit Saisonbeginn Fortschritte gemacht haben“, sagt Towers-Topscorer Brae Ivey (16 Punkte) nach Apfiff verbesserte zweite Halbzeit. Doch die Zeit lief den Towers davon und Venedig hielt die Türme auf Sicherheitsabstand. Ein Dreier von Tyler Ennis knapp zwei Minuten vor Spielende beendete schließlich die Comeback-Hoffnungen der Towers.
In zwei Tagen: Towers empfangen Bonn in der BBL
Nach der vor allem in der zweiten Halbzeit intensiv geführten Partie ist den Türmen erneut keine lange Verschnaufpause gegönnt. In zwei Tagen empfangen die Hamburger in der BBL die Telekom Baskets Bonn.