Paloma-Viertel: Was das neue Quartier alles zu bieten hat
Das Molotow, Kult-Live-Musikclub auf dem Kiez, soll an seinen angestammten Platz am Spielbudenplatz zurückkehren – im neuen Paloma-Viertel. Was bisher nur eine Absicht war, haben die Stadt Hamburg und die Bayerische Hausbau nun vertraglich festgezurrt. Ein Baustart für das Quartier ist nun offenbar auch endlich in Sicht – Jahre nach dem Abriss der Esso-Hochhäuser an der Stelle.
Bereits 2018 hatten die Stadt Hamburg und die Bayerische Hausbau einen Vertrag zum Bau des Paloma-Viertels unterzeichnet. Trotzdem gähnt dort, wo bis 2014 die Esso-Hochhäuser standen, noch immer eine riesige Brache. Jetzt wurde die Vereinbarung in einem Nachtrag präzisiert. Nachverhandlungen waren nötig geworden, weil den Molotow-Betreibern das wirtschaftliche Risiko trotz Vorzugskonditionen noch zu hoch war.
Die Bayerische Hausbau hatte die Club-Fläche bereits ohne Mieterhöhung erweitert und den Vertrag verlängert. Die Bürgerschaft hat darüber hinaus im Dezember 2020 auf Initiative von Rot-Grün einen Baukostenzuschuss in Höhe von bis zu 1,87 Millionen Euro beschlossen, um eine aus Sicht des Molotow finanzierbare, nochmals deutlich reduzierte Miete zu ermöglichen.
Paloma-Viertel: Rückkehr des Live-Musikclubs Molotow
Die Zugeständnisse ermöglichen den Betreibern des Molotow nun die Rückkehr an ihren einstigen, direkt an der Reeperbahn gelegenen Standort.
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Ein weiterer Bestandteil des Nachtrags beschäftigt sich mit den Dachlandschaften des Paloma-Quartiers. Die Dächer sollen nicht nur den Bewohnern des Quartiers, sondern dem ganzen Stadtteil zu Verfügung stehen. An der Taubenstraße soll eine für alle zugängliche Dachterrasse entstehen, ohne Verzehrzwang, so wie es die Bürgerbeteiligung im „St. Pauli Code“ festgelegt hat. Zum Spielbudenplatz hin wird es ein Kletter- und ein Skater-Dach geben, außerdem ein „Kunstspieldach“ mit künstlerisch gestalteten Spielgeräten. Die Betreiber für die jeweiligen Flächen sucht die Bayerische Hausbau.
Hamburg: Dachterrassen auf dem Paloma-Quartier
Auch mit dem „Baufeld 5“ befasst sich der Nachtrag. Dieses Baufeld sollte eigentlich an eine Baugemeinschaft gehen. Als sich auch nach jahrelanger Suche kein Interessent fand, kaufte die Stadt das Areal. Hier sollen genossenschaftliche Wohnprojekte entstehen, so, wie die Bewohnerinnen und Bewohner von St. Pauli es sich in der umfangreichen Bürgerbeteiligung gewünscht hatten. Die Flächen der Baugenossenschaft wird die Bayerische Hausbau schlüsselfertig errichten.
Baustart für das Paloma Quartier ist für 2022, die Fertigstellung für 2025 geplant.
Finanzsenator Andreas Dressel (SPD), zeigt sich erfreut: „Nach langen und intensiven Verhandlungen ist es nunmehr gelungen, dem gemeinsamen Ziel, das Paloma-Viertel umzusetzen, einen weiteren großen Schritt näher zu kommen.“