St. Paulis-Boss Göttlich kritisiert DFB-Urteil gegen Union Berlin scharf
Noch ist das Urteil nicht rechtskäftig. Union Berlin hat bekanntlich Einspruch eingelegt gegen die 0:2-Wertung des Spiels gegen den VfL Bochum, Präsident Dirk Zingler gegen den DFB gewettert: „Diese Wertung, die das Sportgericht jetzt vorgenommen hat, ist vollkommen an den Haaren herbeigezogen“, sagte Zingler, der DFB habe „mal wieder ein politisches Exempel statuieren wollen“, um die Fan-Eskalationen von den Zuschauerrängen einzuschränken. Zu einem ähnlichen Fazit kommt man auch beim FC St. Pauli.
„Es geht auch um die Integrität des Wettbewerbs“, sagte Boss Oke Göttlich in der Pause des Frankfurt-Spiels gegenüber Sky. „Das muss man mal ganz klar sagen. Hier werden Strafen auch wieder kollektiviert.“ Die Begründung, dass dadurch eigentlich Leute davon abgehalten werden sollen, Sachen zu schmeißen, ergebe keinen Sinn. „Die haben jetzt wiederum eine Rechtfertigung, dass sie auch in den Wettbewerb eingreifen können, indem sie Sachen aufs Feld schmeißen.”
St. Pauli-Boss Göttlich beklagt fehlendes juristisches Augenmaß
Dabei sei es keine Frage, dass es einen Geschädigten gebe und der Wurf eines Feuerzeugs nicht zu akzeptieren sei. Aber er befürchte eher durch so ein Urteil den Rückschluss, dass man in den Wettbewerb eingreifen könne: „Was passiert, wenn ein Blau-Weißer mal in einer Schwarz-Gelben Kurve das auch bewusst nutzt? Ich finde ehrlicherweise, das da auch rein juristisch nicht so ganz das Augenmaß gehalten wurde.”
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Laut Zingler hätten noch weitere Bundesligisten ein Interesse. Der Union-Chef sagte, dass sich Erstliga-Klubs bei ihm gemeldet und angefragt hätten, ob sie „als Nebenkläger“ auftreten können. Um welche Vereine es sich konkret handelte, wollte der Berliner nicht verraten, deutete aber an, dass es sich um Mannschaften handle, die aktuell ebenfalls im Tabellenkeller um die Punkte kämpfen. St. Pauli ist dies nach Aussage von Göttlich nicht, „das halte ich juristisch auch für schwer umsetzbar“.