Tennisspieler Nick Kyrgios hadert

Nick Kyrgios gab vor heimischer Kulisse sein Comeback – und schied aus. (Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Ng Han Guan)

Frühes Aus: Becker lästert über „Social-Media-Star, der ab und zu Tennis spielt“

Das mit Spannung erwartete Grand-Slam-Comeback von Tennis-Star Nick Kyrgios ist mit einer großen Enttäuschung für den australischen Gastgeber geendet. Der 29 Jahre alte Lokalmatador scheiterte bei den Australian Open gleich in der ersten Runde durch ein 6:7 (3:7), 3:6, 6:7 (2:7) am Briten Jacob Fearnley. Zwei Turnierfavoriten gaben sich hingegen keine Blöße: Novak Djokovic und Carlos Alcaraz meisterten ihre Auftakthürden jeweils souverän.

Kyrgios, Wimbledon-Finalist von 2022, wirkte körperlich nicht sonderlich fit und musste sich während des Matches in der John Cain Arena vom Physiotherapeuten behandeln lassen. „Realistisch gesehen kann ich mir nicht vorstellen, hier noch einmal Einzel zu spielen“, sagte Kyrgios hinterher. Deswegen habe er vor dem ersten Aufschlag auch keine Kopfhörer aufgesetzt und nicht Musik gehört. „Ich bin da rausgegangen und wollte das Publikum hören.“

Kritiker Kyrgios scheitert beim Heimspiel früh

Er hatte zuletzt bei den US Open 2022 bei einem Grand-Slam-Turnier teilgenommen. Danach hatte er mit diversen Verletzungen zu kämpfen und war kaum noch auf der Tennis-Tour aktiv. In Erscheinung trat Kyrgios aber oft als Kritiker – zum Beispiel in den Doping-Fällen von Jannik Sinner und Iga Swiatek.

„Ich sehe ihn als Social-Media-Star, der ab und zu Tennis spielt“, sagte Boris Becker im Podcast „Becker Petkovic“, den er gemeinsam mit drea Petkovic aufnimmt. „Ich glaube einfach, dass er den Tennissport als eine Bühne braucht. Das ist sein Geschäftsmodell, er braucht die Öffentlichkeit.“

Murray-Schützling Djokovic mit leichten Startproblemen

Besser lief es hingegen für Carlos Alcaraz und Novak Djokovic. Der Spanier ließ gegen Alexander Shevchenko aus Kasachstan die Muskeln spielen, Djokovic blieb nach einem Fehlstart cool.

Djokovic (37) hatte mit dem 19 Jahre alten US-Amerikaner Nishesh Basavareddy zunächst große Probleme. Doch der Außenseiter powerte sich früh aus und der 24-maligen Grand-Slam-Sieger, der neuerdings von Andy Murray trainiert wird, setzte sich letztlich klar mit 4:6, 6:3, 6:4, 6:2 durch.

Seit Anfang des Jahres ist Andy Murray (l.,GBR) der neue Trainer an der Seite von Novak Djokovic (SRB). picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Asanka Brendon Ratnayake
Im Vordergrund Novak Djokovic (unscharf). Im Hintergrund sein neuer Trainer Andy Murray
Seit Anfang des Jahres ist Andy Murray (l.,GBR) der neue Trainer an der Seite von Novak Djokovic (SRB).

Alcaraz dominierte von Beginn an. Der amtierenden Wimbledon- und French-Open-Sieger setzte sich mit 6:3, 7:5, 6:1 gegen den Kasachen Alexander Schewtschenko durch und zog in die zweite Runde ein. Während Djokovic nun auf den Portugiesen Jaime Faria trifft, ist der Japaner Yoshihito Nishioka der nächste Gegner von Alcaraz.

Alcaraz will fehlenden Grand-Slam Titel holen

„Ich versuche, jeden Tag besser zu werden“, sagte der 21-Jährige: „Das fängt bei der Person an, aber natürlich auch als Spieler. Ich bin zufrieden mit meinem Niveau und hoffe, dass ich auch die nächste Partie genießen kann.“
Alcaraz, der in der Sonne Australiens im ärmellosen Shirt aufschlug, peilt seinen schon fünften Grand-Slam-Titel an. Sollte ihm sein erster Coup Down Under gelingen, würde er als jüngster Spieler der Tennis-Geschichte seine Majorsammlung komplettieren und damit den US-Amerikaner Don Budge überholen, der den Karriere-Grand-Slam 1938 im Alter von 22 Jahren schaffte.

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Alcaraz hatte 2022 bei den US Open seinen ersten ganz großen Triumph gelandet – nur in Melbourne hielt er die Trophäe noch nicht in den Händen. Im vergangenen Jahr war er im Viertelfinale an Alexander Zverev gescheitert. (dpa/sid/mb)

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