Patrick Drewes fasst sich an den Kopf.

Patrick Drewes war in Berlin von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden. (Foto: imago/Jan Huebner)

St. Pauli-Gegner Bochum wehrt sich: „Völlige Umkehr der Täter-Opfer-Rolle!“

Der VfL Bochum, der am Mittwoch (18.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) den FC St. Pauli zum Keller-Kracher empfängt, schlägt im Ringen um die Deutung und Wertung des Skandalspiels bei Union Berlin zurück. Der Bundesligist sieht in der knallharten Berliner Argumentation eine eindeutige Verdrehung der Schuld.

Es habe „vielerorts eine völlige Umkehr der Täter-Opfer-Rolle stattgefunden“, teilte der Verein am Montag mit – als Reaktion auf Wortmeldungen von Union-Funktionären.

Die Bochumer erklärten, sie reagierten mit ihrer Stellungnahme auf „anhaltende, teils inhaltlich, teils rechtlich unzutreffende Äußerungen und Vorwürfe des 1. FC Union Berlin“. Dessen Präsident Dirk Zingler sieht den eigentlichen Skandal im Urteil des DFB.

VfL reagiert auf Aussagen von Union-Boss Dirk Zingler

Die Umwertung in einen Bochumer Sieg sei „vollkommen an den Haaren herbeigezogen“, hatte Zingler gesagt. Der DFB-Kontrollausschuss habe „mal wieder ein politisches Exempel statuieren“ wollen und dafür sogar Schiedsrichter Martin Petersen „geopfert“, der ”massiv unter Druck gesetzt“ worden sei. Bochum habe den Vorfall genutzt, „um sich einen sportlichen Vorteil zu verschaffen“.

Der VfL hält fest, er habe „diesen bedauerlichen Vorfall nicht gesucht“ und „zu keiner Zeit mit dem Finger auf die Union-Verantwortlichen gezeigt, Schuldzuweisungen getätigt oder Vorwürfe erhoben“. Er sei nur der Pflicht nachgekommen, weiteren Schaden vom Verein abzuwenden.

Bochum „irritiert“ über Äußerungen anderer Bundesliga-Klubs

Zudem äußerte sich der VfL irritiert über Äußerungen anderer Verantwortlicher aus der Bundesliga, die „weder vor Gericht dabei waren noch die detaillierten Sachverhalte (…) kennen“. Auch St. Pauli-Präsident Oke Göttlich hatte scharfe Kritik am DFB-Urteil geübt. Bochum ist zwar weiter Letzter, hätte nach dem DFB-Urteil aber acht statt sechs Punkte auf dem Konto. Der Kiezklub kommt mit 14 Zählern als 14. an die Ruhr.

Feuerzeug-Opfer Patrick Drewes (l.) und Felix Passlack imago/Matthias Koch
Felix Passlack redet mit dem knienden Patrick Drewes
Feuerzeug-Opfer Patrick Drewes (l.) und Felix Passlack

Bochums Torhüter Patrick Drewes war beim Stand von 1:1 von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden und konnte nicht weiterspielen. Die wenigen verbleibenden Minuten wurden unter einem Nichtangriffspakt gespielt. Union sieht durch das Urteil Tür und Tor für Manipulationen geöffnet.

Geschäftsführer Horst Heldt sagte am Sonntag im Fußball-Talk Sky90, „in Asien“ lasse sich „auf alles setzen“. Die Berliner haben Einspruch „durch alle Instanzen“ angekündigt.

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