„Unwürdig!“ Ultra macht BVB-Profis nach Blamage in Kiel rund – Sahin am Ende?
Ein Einlauf nach der 2:4-Blamage in Kiel: Angeführt von BVB-Kapitän Emre Can mussten die Dortmunder Profis ihren desolaten Auftritt auch noch dem eigenen Anhang erklären. Noch am Spielfeldrand bat ein Ultra-Vertreter zum Krisengespräch. Es fielen deutliche Worte.
Nationalspieler Nico Schlotterbeck sagte dazu bei Sky: „Wir wissen selbst, dass wir eine sehr schwache Leistung, vor allem in der ersten Halbzeit, gebracht haben. Dafür haben wir uns bei den mitgereisten Fans entschuldigt. Sie sind immer da. Unsere Leistung war nicht bundesligawürdig.“
Nuri Sahin hat nach dem katastrophalen Auftritt im hohen Norden einen schonungslosen Umgang mit seinen Profis angekündigt. „Dass es Konsequenzen haben wird, ist ja klar“, sagte der BVB-Trainer.
Dortmund-Trainer Nuri Sahin kündigt Konsequenzen an
Selbst das Minimalziel Platz vier ist für den BVB nach der schlechtesten Hinrunde seit zehn Jahren in ernster Gefahr. Und der Druck auf die sportliche Führung nimmt spürbar zu. Geschäftsführer Lars Ricken bezeichnete den Auftritt seiner Mannschaft als „unwürdig und peinlich“, will aber vorerst keine Trainerdiskussion führen.
Für TV-Experte Dietmar Hamann sind die Tage von Sahin als BVB-Trainer gezählt. Es könne sein, dass das Team zum Rückrundenauftakt am Freitag bei Eintracht Frankfurt gewinne und dies dem Coach den Job rette, sagte der 51-Jährige bei Sky. „Aber im Moment fehlt mir die Fantasie, wie das gehen soll“, erklärte Hamann.
„Sie haben immer wieder gesagt, dass wenn die Qualifikation für die Champions League in Gefahr ist oder steht, dann muss man auch über den Trainer nachdenken“, sagte Hamann. Und weiter: „Der Zeitpunkt ist nicht weit entfernt, dass sie was machen müssen.“
Hamann: „Wenn es nicht läuft, muss der Trainer gehen“
Der frühere Nationalspieler äußerte zudem Zweifel daran, dass der 36 Jahre alte Sahin überhaupt der richtige Trainer für eine Spitzenmannschaft ist. Wenn man als Trainer dorthin gehe, müsse es laufen, sagte Hamann. Da müsse Zug drin sein und man müsse das Gefühl haben, dass etwas zusammenwachse. „Das hatte ich vom ersten Tag bei Sahin nicht”, betonte er, „er sagt, er ist in der Gesamtverantwortung. Du kannst keine sechs Spieler rausschmeißen. Wenn es nicht läuft, ist der Trainer das schwächste Glied und der muss gehen.“
Die aktuelle Situation hat nach Meinung des ehemaligen Abwehrspielers nichts damit zu tun, dass Sahinein junger Trainer mit wenig Erfahrung sei. Mehr Unterstützung, als er bekommen habe, gehe nicht. „Borussia Dortmund ist kein Job, um zu lernen. Wenn du lernen willst, dann musst du in die 2. Liga gehen oder in die 3. Liga“, sagte Hamann.