Kiels Fiete Arp feiert sein Tor gegen den BVB

Kiels Fiete Arp (r.) feiert mit Nicolai Remberg den Sieg gegen den BVB. (Foto: X/Holstein Kiel)

„Hatte keinen Bock“: Ex-HSV-Liebling Arp erklärt sein krasses 45-Meter-Tor

Es war der krönende Abschluss des größten Bundesliga-Sieges in der Geschichte von Holstein Kiel: Aus 45 Metern traf Fiete Arp zum 4:2-Endstand ins leere Dortmunder Tor. Nach der Sensation äußerte sich der ehemalige HSV-Liebling dazu.

Der Ex-Hamburger Lewis Holtby war mit Rot vom Platz geflogen (86.), der wankende BVB warf in Überzahl in der Nachspielzeit noch einmal alles nach vorne, um das 3:3 nach 0:3-Rückstand zu schaffen, inklusive Torwart Gregor Kobel – doch die Kieler Abwehr konnte klären und Arp hatte plötzlich den Ball am Fuß, mit nur noch einem Gegenspieler vor ihm.

Nach dem Sieg schilderte der Ex-HSV-Stürmer gegenüber „hlsports.de“ seine Gedanken in dem Moment: „Gehst du jetzt zur Eckfahne? Kriege ich den überlaufen? Am Ende habe ich gemerkt, dass ich gar keinen Bock habe, noch so viele Meter zurückzulegen, weil ich wusste, dass es direkt wieder zurückgeht. Deswegen habe ich einfach geschossen und Gott sei Dank hat es mal geklappt.“ Es war Arps zweites Bundesliga-Tor.

Kiels Fiete Arp erzielt das 4:2 gegen Dortmund. WITTERS
Kiels Fiete Arp erzielt das 4:2 gegen Dortmund
Kiels Fiete Arp erzielt das 4:2 gegen Dortmund.

Überrascht vom Sieg gegen den großen Favoriten war der 25-Jährige indes nicht: „Wir haben es monatelang gepredigt, was hier passieren kann, wenn wir mal in Führung gehen und nicht einem Rückstand hinterherlaufen, was wir dann entfachen können und welche Qualität wir haben. Dass es nach dem Augsburg-Spiel ausgerechnet gegen Borussia Dortmund nochmal funktioniert, ist halt Wahnsinn. Ich bin aber auch nicht überrascht, dass wir nach einer Führung so spielen können, bin ich eigentlich nicht.“ Gegen Augsburg hatte Kiel zum Jahresabschluss 2024 mit 5:1 gewonnen.

Ex-Schalker Becker feiert Derbysieg gegen Dortmund

Für den Ex-Schalker Timo Becker war es derweil gegen den BVB ein kleiner Derbysieg. Für solche Siege spiele man Fußball, schwärmte Holstein Kiels Defensivstratege mit dem königsblauen Herzen. Es sei „einfach ein Wahnsinns-Tag“. Der Bundesliga-Aufsteiger müsse nun „ein wenig die Sau rauslassen, alles gedrosselt – und dann sind wir Samstag wieder fit für Hoffenheim“.

Der dritte Saisonsieg, ein deutliches Lebenszeichen im Abstiegskampf – und dann auch noch gegen den völlig indisponierten BVB. „Es ist einfach geil, solche Mannschaften zu Hause zu schlagen“, sagte Becker, der nicht als einziger Kieler doppelten Grund zur Freude hatte.

Kiel-Torjäger Phil Harres ist Bayern-Fan und hat BVB-Freunde

Auch für Torschütze und „Bayern-Fan“ Phil Harres (schon sieben Saisontore) war es ein besonderer Erfolg: „Ich komme aus der Nähe von Dortmund und habe viele BVB-Fans als Freunde.“

Die Kieler, die dem schwachen BVB bereits zur Pause mit viel Spielfreude drei Treffer eingeschenkt hatten, schöpften durch den Sieg ordentlich Selbstvertrauen. „Dieses Spiel ist eine große Motivation für die kommenden Wochen. Es war ein besonderer Abend“, sagte Mittelfeldspieler Magnus Knudsen.

Mit einem weiteren Erfolg im Kellerduell mit der TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr/Sky) könnten die Störche gar den Anschluss an das rettende Ufer herstellen. (la)

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