Vielen Menschen stehen auf einem Platz in Ottensen. im Hintergrund sind die Lichter der Läden.

Viele Menschen sind zu der Demonstration auf dem Alma-Wartenberg-Platz gekommen. Die Kundgebung widmet sich dem Thema Femizide. (Foto: Florian Quandt)

Im Treppenhaus vom Ehemann erstochen – Demonstration in Gedenken an Stefanie W.

Das Jahr 2025 war keine zwei Tage alt, da kam es bereits zum ersten Femizid. Am 2. Januar wurde die 38-jährige Stefanie W. in Groß Borstel von ihrem Ehemann erstochen. Auf dem Alma-Wartenberg-Platz in Ottensen findet am Mittwochabend eine Kundgebung statt, um auf diesen und weitere Femizide aufmerksam zu machen. Außerdem haben die Veranstalter noch mit einem ganz anderen Problem zu kämpfen.

Im Januar wurde Stefanie W. im Treppenhaus von ihrem Mann erstochen – wohl vor den Augen ihres gerade einmal dreijährigen Sohnes. Der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft, die Ermittlungen laufen, wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte. Doch Stefanie W. ist längst nicht das einzige Opfer: Im Dezember tötete ein 19-Jähriger in Bramfeld seine Mutter. Im November wurde eine Frau leblos in ihrer Wohnung in Altona entdeckt.

Rund 200 Menschen: Demonstration gegen Femizide in Ottensen

„Wir wollen die Gewalt nicht unbeantwortet lassen und laden zu einer Gedenkkundgebung auf unserem Widerstandsplatz, dem Alma-Wartenberg-Platz, ein“, erklären die Veranstalter der Demonstration vom „Anti-Feiminizid-Netzwerk Hamburg“. Ab 18.30 Uhr machen sie dort am Mittwoch mit verschiedenen Redebeiträgen auf diese Form der Gewalt gegen Frauen aufmerksam.

Rund 150 bis 200 Menschen versammeln sich, wie ein MOPO-Reporter berichtet. Offizielle Teilnehmer-Zahlen der Polizei liegen zunächst nicht vor. Viele Frauen und dazwischen einige Männer stehen schweigend auf dem Platz, erinnern an Stefanie und alle Opfer von Femiziden vor ihr. Grabkerzen und Blumen liegen auf dem Boden, die Stimmung ist ruhig.

Mahnmal gegen Femizide besprüht, zerstört und geklaut

„Mit der Kundgebung wollen wir zeigen, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und weiterhin lautstark und sichtbar auf die Missstände in dieser Stadt hinweisen werden“, so die Veranstalter.

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Zuletzt sei das Mahnmal einer lokalen Frauengruppe am Alma-Wartenberg-Platz mehrfach übersprüht, zerstört und dann geklaut worden. „Wir sehen dies als Angriff gegen unseren Versuch, einen Erinnerungs- und Widerstandsort gegen patriarchale Gewalt in Hamburg zu schaffen“, so das Netzwerk.

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