Kinder essen auf dem Gut Wulksfelde frische Erdbeeren in den Feldern.

Das Gut Wulksfelde ist für seine Familienfeste bekannt. Doch in Zukunft soll hier auf kleinere Veranstaltungen gesetzt werden (Symbolbild) (Foto: picture-alliance/ dpa/Maurizio Gambarini)

Verkehrschaos und Schlägereien: Beliebtes Ausflugsziel sagt große Familienfeste ab

Stau auf Parkplätzen und Sanitäranlagen, unzufriedene Autofahrer und überlastete Kapazitäten: Das Gut Wulksfelde in Tangstedt (Kreis Stormarn) begeistert eigentlich mit großen Festen und Märkten für die ganze Familie. Doch in Zukunft wird sich hier einiges ändern. Zur Frustration aller Beteiligten.

Jedes Jahr im Juni findet auf dem Gut Wulksfelde ein großer Bauernmarkt statt. Tausende Menschen reisen dazu in den Norden kurz hinter Hamburgs Stadtgrenze, vorwiegend mit dem Auto. Im Jahr 2019 waren zu einem Kartoffelfest sogar mehr als 10.000 Besucher gekommen.

Das Herrenhaus des Gutes Wulksfelde in Tangstedt. picture alliance / Markus Scholz
Das Herrenhaus des Gutes Wulksfelde.
Das Herrenhaus des Gutes Wulksfelde in Tangstedt.

Doch für den Andrang ist der Hof eigentlich nicht ausgelegt. „Die Leute kamen nicht mehr vom Parkplatz weg, weil sich auf der Straße die Fahrzeuge stauten. Es kam sogar zu Schlägereien“, sagte eine Sprecherin des Gutes dem „Abendblatt“. Es habe ein großes Verkehrschaos gegeben, auch Anwohner hätten sich beschwert. Auch die Sanitäranlagen des Hofes seien nicht auf so große Zahlen wie ausgelegt.

Autofreies Fest wegen Parkplatzmangel: Es hagelte Kritik

Mittlerweile sei ein großer Teil der Parkplatzflächen nicht mehr nutzbar für Autos, da das Gut drei mobile Hühnerställe mit Umzäunung besitzt, die diese Flächen einnehmen. So entstand 2023 die Idee eines autofreien Marktes. Ein umweltfreundlicher Gedanke, der allerdings nicht gut bei den Besuchern ankam.

Blick auf die „Gutsküche“ des Gutes Wulksfelde. picture alliance / Markus Scholz
Blick auf die „Gutsküche“ des Gutes Wulksfelde.
Blick auf die „Gutsküche“ des Gutes Wulksfelde.

Wegen eines organisierten Shuttleservices und platzierten Aufladestationen für E-Bikes, beschloss das Gut, für das Fest Eintritt zu verlangen. Das erntete große Kritik. „Es gab einen richtigen Shitstorm“, erzählte die Sprecherin dem „Abendblatt“. Das Feedback für den autofreien Markt fiel insgesamt schlecht aus.

Zukunft des Gutes: kleinere Veranstaltungen, trotz finanzieller Einbußen?

Die Geschäftsführung des Gutes unter Hauke Rüsbüldt beschloss daher jetzt, künftig auf kleinere Veranstaltungen zu setzen. Man könne den Kapazitäten nicht gerecht werden und wolle an dem Ziel der Umweltfreundlichkeit festhalten.

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Nicht nur Besucher, sondern auch Mitarbeitende würden sich traurig darüber zeigen, dass die Zeit der großen Feste vorbei sei, so der Geschäftsführer. Aber der Aufwand sei für die letztlich verzeichneten Gewinne zu groß. Ein Riesenandrang einmal im Jahr sei kein nachhaltiges Geschäftskonzept. „Wir werden einen Verlust einfahren, aber wir werden an unserem Umweltziel festhalten“, so Rüsbüldt.

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